Integrationsforscher Uslucan: Bislang haben vor allem Intellektuelle das Land verlassen
Osnabrück. Der Integrationsforscher Haci-Halil Uslucan (Foto) geht davon aus, dass der Ausgang der Türkei-Wahl die Migration maßgeblich beeinflussen wird. „Es ist erwartbar, dass bei einer Wiederwahl Erdogans das System noch repressiver wird und noch mehr Menschen die Türkei verlassen“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Es gebe Menschen, die ihre Ausreise von der Wahl abhängig machten. „Wenn eine Korrektur stattfindet und die Opposition gewinnt, bleiben sie, sonst verlassen sie die Türkei“, sagte er. Bislang hätten vor allem Intellektuelle dem Land den Rücken gekehrt.
In den ersten vier Monaten dieses Jahres stellten nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge 13.206 Türken einen Asylantrag in Deutschland. Die Türkei liegt damit hinter Syrien und Afghanistan auf dem dritten Platz der Hauptherkunftsländer.
Am 14. Mai finden in der Türkei Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan muss nach 20 Jahren an der Macht um seine Wiederwahl bangen. Umfragen sehen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und seinem Herausforderer, dem Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu, voraus.
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