Mehr als 600 Einsatzkräfte und exakt 147 Räum- und Streufahrzeuge stehen bereit, wenn es darauf ankommt Sachsen-Anhalts Straßen schnee- und eisfrei zu halten.
„Die Straßenmeistereien sind für den bevorstehenden Winter gut gerüstet. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hoch motiviert und tun alles, um die Straßen optimal zu räumen und zu streuen“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, gestern bei einem Arbeitsbesuch in der Straßenmeisterei Atzendorf (Salzlandkreis). Das allein reiche bei extremen Wetterlagen aber nicht, betonte die Ministerin. „Deshalb appelliere ich an alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, ihre Fahrzeuge unbedingt winter-tauglich auszurüsten und das eigene Fahrverhalten der jeweiligen Situation anzupassen.“
Rund 28.000 Tonnen Streusalz und knapp 1.800 Tonnen Sole lagern in den Hallen und Silos der Meistereien. Das Streusalz wird in Bernburg, im Salzlandkreis, in einer hochwertigen Salzlagerstätte abgebaut. Durch die regionale Nähe kann bei Bedarf innerhalb kurzer Zeit Salz nachgeliefert werden.
Auf einer Länge von 112 Kilometern werden in den nächsten Wochen Schneezäune aufgestellt.
Trotz aller Vorkehrungen kann bei starkem Schneefall und Eisglätte nicht immer und überall im Land gleichzeitig geräumt und gestreut werden. Bei extrem winterlichen Verhältnissen, die dann auch noch lange anhalten, können die Einsatzkräfte auch einmal an ihre Grenzen stoßen. Darum sollten alle Verkehrsteilnehmer Verständnis dafür haben, dass zeitweilige Behinderungen auf den Straßen nicht gänzlich zu vermeiden sind. Vor allem Kurven, Anstiege und Strecken mit Gefälle verlangten im Winter größere Aufmerksamkeit und eine der Glättegefahr angepasste Fahrweise.
Auch auf Brücken und schattigen Waldstrecken ist besondere Vorsicht geboten. Oft bringen bereits einzelne liegengebliebene Fahrzeuge den gesamten Verkehr zum Stillstand. Dann müssen unbedingt Gassen für den Winterdienst freigehalten werden, damit rasch geräumt und gestreut werden kann. Ohne Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer auf die Räum- und Streufahrzeuge funktioniert ein guter Winterdienst nicht.
Auch auf die Vorschrift zur Bildung einer Rettungsgasse ist in diesem Zusammenhang hinzuweisen.
In der zurückliegenden Winterdienstperiode 2020/2021 wurden auf den Bundesstraßen durchschnittlich 9,3 Tonnen Feuchtsalz je Kilometer ausgebracht. Auf Landesstraßen waren es knapp 7,4 Tonnen. Insgesamt wurden etwa 3,1 Millionen Euro für Streustoffe, also Streusalz und Sole, ausgegeben.
Hintergrund:
Das Land ist für den Winterdienst auf Bundes- und Landesstraßen (mit Ausnahme der Ortsdurchfahrten in Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau) zuständig. Dazu kommen die Kreisstraßen in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Jerichower Land und Wittenberg. Für die Beräumung des überwiegenden Teils der Kreis- und kommunalen Straßen dagegen sind die Landkreise und die jeweiligen Gemeinden selbst verantwortlich.
Das klassifizierte Straßennetz in Sachsen-Anhalt umfasst derzeit insgesamt exakt 10.395 Kilometer:
- Bundesstraßen (2.043 km)
- Landesstraßen (4.013 km)
- – Kreisstraßen (4.339 km, davon werden 783 km durch das Land betreut)
Die Zuständigkeit für den Winterdienst auf den Bundesautobahnen liegt seit Januar 2021 bei der Autobahn GmbH des Bundes.
Schneezäune werden an
- 54 Kilometer Bundesstraßen und
- – 55 Kilometer Landesstraßen sowie
- – 3 Kilometer Kreisstraßen.
aufgestellt.
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