Freie Medien gibt es in Russland kaum. Der Fernsehsender Doschd gilt als letzter unabhängiger Sender Russlands. Der NDR/BBC Dokumentarfilm „F@ck this Job – Abenteuer im russischen Journalismus“ erzählt die Geschichte von Doschd und ist jetzt in der ARD Mediathek zu sehen. Das Erste zeigt den preisgekrönten Dokumentarfilm am Montag, 28. Februar direkt im Anschluss an die tagesthemen.
Seit 2010 berichtet Doschd und setzt dem russischen Staatsfernsehen eine unabhängige Stimme entgegen. Der Titel des Films, stammt aus der Live-Reportage eines Doschd-Reporters vom Maidan Platz in Kiew, als 2014 die Polizei auf Demonstranten schießt. Beim verdeckten Einmarsch in den Donbass verneint Putin im Staatsfernsehen, dass russische Soldaten in der Ukraine sind. Währenddessen berichtet Doschd aus dem Donbass und interviewt dort gefangengenommene russische Soldaten.
Wie wichtig der Sender ist, zeigt sich in der aktuellen Lage: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wendet sich kurz nach dem Einmarsch der russischen Truppen auf Doschd TV direkt an das russische Volk – möglicherweise bedeutet dies das endgültige Aus für den Sender.
Der Dokumentarfilm „F@ck this Job“ von Regisseurin Wera Kritschewskaja erzählt die Geschichte von Doschd und seiner Gründerin Natascha Sindeewa von 2008 bis heute. Es ist die bemerkenswerte Geschichte eines Moskauer Glamourgirls mit rosa Porsche und Pelzmantel, die von der Partykönigin zur Kämpferin für die Pressefreiheit in Russland wird. Putin erklärt sie unlängst zur „feindlichen Agentin“. „Doschd“ bedeutet Regen. Im Netz ist der Kanal international unter tvrain zu finden und sendet.
Die deutsche Erstausstrahlung des Dokumentarfilms „F@ck this Job – Abenteuer im russischen Journalismus“ zeigt Das Erste am Montag, 28, Februar, im Anschluss an die tagesthemen und schon jetzt in der ARD Mediathek.
Foto: Kämpferin für die Pressefreiheit: Natascha Sindeewa, Gründerin des Senders Doschd © NDR/BBC/Roastbeef Productions