Spa-Francorchamps. Das BMW Motorrad World Endurance Team erlebte auf der Ardennen-Achterbahn in Spa-Francorchamps (BEL) eine Achterbahnfahrt der GefĂŒhle. Die Mannschaft mit Markus Reiterberger (GER), Sylvain Guintoli (FRA) und Ilya Mikhalchik (UKR) kĂ€mpfte mit der #37 BMW M 1000 RR aussichtsreich um das Podium. Doch nach vier Rennstunden musste das Team bei den 8h Spa Motos vorzeitig aufgeben. Das Rennen in Belgien markierte die zweite Runde der FIM Endurance World Championship 2024 (FIM EWC). Beim Saisonauftakt in Le Mans (FRA) im April hatte das BMW Motorrad World Endurance Team den zweiten Platz auf dem Podium belegt.
Von Startplatz vier stĂŒrmte Reiterberger gleich in den ersten Kurven an die Spitze. In den folgenden Stunden fuhren er, Guintoli und Mikhalchik mit der #37 konstant in der FĂŒhrungsgruppe. Doch in der vierten Rennstunde erfolgte der RĂŒckschlag. Guintoli verlor auf Rang drei liegend aus noch ungeklĂ€rter Ursache die Kontrolle ĂŒber das Bike und kam zu Sturz. Der Franzose konnte zur Box zurĂŒckfahren, und das Team gab alles, um die #37 im Rennen zu halten. TatsĂ€chlich konnte Guintoli wieder auf die Strecke gehen, da jedoch Ăl austrat, kam er noch zwei Mal zur Box. SchlieĂlich entschied das Team, das Motorrad aus SicherheitsgrĂŒnden abzustellen.
In der Superstock-Klasse feierte das japanische Team Ătoile am Freitag die Poleposition fĂŒr die #25 BMW M 1000 RR, pilotiert von Yudai Kamei, Hikari Okubo und Kazuki Watanabe (alle JPN). Das Tecmas-MRP-BMW Racing Team, mit Kenny Foray (FRA), Jan BĂŒhn (GER) und LoĂŻc Arbel (FRA) auf der #9 BMW M 1000 RR, ging von Platz fĂŒnf in der Klasse ins Rennen. Beide Teams fuhren zunĂ€chst souverĂ€n in den Top-3 der Klasse. Doch in der zweiten Rennstunde blieb die #25 am Streckenrand stehen, und Okubo musste das Bike zur Box schieben, ehe das Team das Rennen fortsetzen konnte. Kurz darauf gab es einen Sturz fĂŒr die #9. Die französische Mannschaft konnte das Rennen ebenfalls fortsetzen. Nach acht Rennstunden erreichte das Team Ătoile das Ziel auf dem sechsten Rang der Superstock-Klasse, das Tecmas-MRP-BMW-Racing Team belegte den 13. Platz der Klasse.
Die dritte Runde der FIM EWC 2024, das Acht-Stunden-Rennen im japanischen Suzuka, wird am 21. Juli ausgetragen.
Stimmen nach den 8H SPA EWC Motos.
Christian Gonschor, Technischer Direktor BMW Motorrad Motorsport: âEs ist natĂŒrlich sehr schade, dass wir das Rennen vorzeitig aufgeben mussten. Mit ihrer Performance hat unsere #37 BMW M 1000 RR einmal mehr zu den absoluten Top-Bikes gehört, und das BMW Motorrad World Endurance Team hat um den nĂ€chsten Erfolg auf seiner Heimstrecke gekĂ€mpft. Doch Langstreckensport ist ein HĂ€rtetest fĂŒr Mensch und Maschine. Nach Sylvains Sturz und der folgenden Reparatur haben wir ein Ălleck festgestellt. Zur Sicherheit unserer Fahrer, unserer Wettbewerber und der Veranstaltung haben wir gemeinsam entschieden, das Rennen nicht weiter fortzusetzen. NĂ€heres wissen wir noch nicht, es ist auch noch unklar, ob das Leck eventuell die Ursache fĂŒr den Sturz war. Diese genaue Schadensanalyse erfolgt nun in MĂŒnchen. Danke an das gesamte BMW Motorrad World Endurance Team und unsere Fahrer, die hier in Spa wieder hervorragende und harte Arbeit geleistet haben. Leider blieb diese unbelohnt. Unsere volle Konzentration gilt nun dem nĂ€chsten Rennen in Suzuka, wo wir als erster europĂ€ischer Hersteller auf das Podium fahren möchten.â
Werner Daemen, Teammanager BMW Motorrad World Endurance Team: âWir hatten ein Problem, ein Ălleck, und wir konnten das Leck wĂ€hrend des Rennens nicht finden. Ich denke, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, als wir das Rennen beendet haben. Es wĂ€re fĂŒr die Fahrer und alle da drauĂen auf der Strecke zu gefĂ€hrlich gewesen. Daher haben wir alle zusammen diese Entscheidung getroffen. Nun geht es fĂŒr uns nach Japan, darauf konzentrieren wir uns, und nĂ€chste Woche absolvieren wir einen Test.â
Sylvain Guintoli (#37 BMW M 1000 RR, BMW Motorrad World Endurance Team): âWir sind nach diesem Rennen natĂŒrlich enttĂ€uscht. Es ist sehr schade. Wir waren auf Podiumskurs und unterwegs zu einem starken Finish. Aber leider wurden wir gestoppt. Denken wir positiv und konzentrieren wir uns auf die Vorbereitung auf Suzuka. Wir werden bald testen, und ich freue mich darauf.â
Markus Reiterberger (#37 BMW M 1000 RR, BMW Motorrad World Endurance Team): âDer Start ins Rennen war wirklich gut, ich konnte in den ersten Runden richtig pushen. Das Bike war gut, und ich war in der FĂŒhrungsgruppe. Leider kam das vorzeitige Aus. Das war sehr schade, denn ich denke, das Podium wĂ€re auf alle FĂ€lle drin gewesen. Aber es ist, wie es ist. Wir gewinnen und verlieren zusammen als Team. Es gibt immer Ups und Downs, doch wir waren das ganze Wochenende ĂŒber schlagkrĂ€ftig, waren immer gut dabei. Wir wissen, woran wir arbeiten mĂŒssen und wo die positiven Aspekte liegen. Das nehmen wir jetzt mit ins nĂ€chste Rennen. Ich möchte mich beim Team bedanken fĂŒr ein Wochenende, das trotz des Ausgangs super war. Wir haben klasse Teamwork an den Tag gelegt, und die positiven Dinge nehmen wir mit.â
Ilya Mikhalchik (#37 BMW M 1000 RR, BMW Motorrad World Endurance Team): âEs ist natĂŒrlich frustrierend, dass das Rennen so zu Ende ging. Ich hatte auf mindestens ein Podium gehofft, was ein realistisches Ergebnis gewesen wĂ€re. Das war wirklich möglich, mit unserem Speed und unserer Performance. Aber dieses Mal hatten wir etwas Pech. Sicherlich ist das nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft und verdient hĂ€tten. Doch danke an das Team, sie haben groĂartige Arbeit geleistet, und an meine Teamkollegen, die die ganze Woche ĂŒber auf allen Runden und in allen Sessions wirklich hart gepusht haben. Wir haben um die SpitzenplĂ€tze gekĂ€mpft. Jetzt freue ich mich auf das nĂ€chste Rennen, bei dem wir wieder unser Bestes geben werden.â
Foto: Spa-Francorchamps (BEL), 7th to 8th June 2024. BMW Motorrad Motorsport, FIM Endurance World Championship, FIM EWC, 8H SPA EWC Motos. #37 BMW M 1000 RR, BMW Motorrad World Endurance Team, Markus Reiterberger (GER), Ilya Mikhalchik (UKR), Sylvain Guintoli (FRA), Hannes Soomer (EST). (c) BMW AG