Staatsminister und Minister für Kultur Rainer Robra hat heute im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) den Fotografen Ulrich Wüst mit dem Kunstpreis des Landes ausgezeichnet. In seinem Grußwort würdigte der Minister Wüst als einen Künstler, der für den ganzen Reichtum der Kunst in Sachsen-Anhalt stehe. Der 1949 in Magdeburg geborene Wüst erhielt den mit 7.500 Euro dotierten Kunstpreis für sein Lebenswerk. Seine fotografischen Arbeiten werden im In- und Ausland, etwa auf der documenta 14 in Athen und Kassel.
Wüst porträtiere „seit fast 40 Jahren sehr konsequent und unverwechselbar Städte mit dem Fotoapparat“, so Robra weiter. Er dokumentiere die tiefen geschichtlichen Umbrüche, die sich natürlich unverwechselbar in den Stadtlandschaften abgebildet haben. „Allein das macht das Betrachten dieser Bilder für viele Menschen oft auch zu einer persönlichen Spurensuche“, so Robra.
Anlässlich der Preisverleihung hat Wüst eine Serie von 12 Fotografien zusammengestellt, die alle unter dem Serientitel „Jahrebuch Halle/Saale“ (1978) laufen. Sieben Motive davon hat das Land angekauft, fünf schenkt der Künstler dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale). Die Bilder zeigen Porträts der Stadt Halle im Februar 1978.
„Kunstsammlungen sind auch dadurch lebendige Orte, weil sie wachsen und sich verändern. Zukauf und Schenkung setzen neue und aktuelle Akzente. Es ist ein klares Statement, dass künftig die Werke des Kunstpreisträgers Ulrich Wüst in der traditionsreichen Moritzburg in noch größerem Umfange gezeigt werden können.“ Das Land Sachsen-Anhalt werde sich weiterhin engagieren, damit die Kunstmuseen an gegenwärtige Entwicklungen anschließen können, so Robra. Dabei sei es wichtig, immer möglichst alle Kunstformen im Blick zu behalten. Gerade im Bereich der Fotografie hab die Moritzburg beachtliches geleistet.
Thomas Bauer-Friedrich, Direktor des Landeskunstmuseums Moritzburg Halle (Saale): „Seit über hundert Jahren wird im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) künstlerische Fotografie gesammelt, seit 1987 haben wir eine eigene Sammlung Fotografie, die mit ihrem Schwerpunkt auf ostdeutscher und osteuropäischer Fotografie und einem Sammlungsbestand von mittlerweile mehr als 80 000 Objekte zu den bedeutenden in Deutschland gehört. Die Stadt als Thema der Fotografie nimmt in Halle (Saale) einen ganz besonderen Stellenwert ein, hat doch Helga Paris in den 1980er Jahren ihr berühmtes ‚Porträt‘ der Saalestadt geschaffen. Mit Ulrich Wüsts neu erworbener Serie verfügen wir nun über einen anderen, sehr grafischen, auf Strukturen ausgerichteten Ansatz, der unsere Sammlung wunderbar erweitert. Ich freue mich sehr über die Verleihung des Preises an den Künstler und den damit verbundenen Zuwachs in unserer Sammlung Fotografie.“
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