„Schiff ahoi!“ hieß es am heutigen Freitag auf der Saale zwischen Naumburg und Weißenfels: Umwelt-Staatssekretär Dr. Steffen Eichner und Martina Große-Sudhues, Direktorin des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW), haben die sanierte Oeblitzschleuse wieder für den Schiffsverkehr freigegeben. Mit und ohne Motor ist das Reisen auf der Saale in diesem Abschnitt nun wieder ohne Einschränkungen möglich.
Das in den 1790er Jahren fertiggestellte Bauwerk war wegen mangelnder Standsicherheit seit Ende Juli 2021 gesperrt; die Sanierungsarbeiten an den Ufereinfassungen des Schleusenuntergrabens hatten Anfang 2023 begonnen. Wassertouristen konnten ihre Boote in den vergangenen drei Jahren nur um die Schleuse herumtragen. Im Jahr 2020, also vor der Sperrung, nutzten 4.766 Menschen mit 1.922 Wasserfahrzeugen bei 767 Schleusengängen die Oeblitzschleuse.
Die Schleuse funktioniert wie ein großer Schiffs-Fahrstuhl. Sie gleicht Unebenheiten und unterschiedliche Wasserstände der Saale im Abschnitt zwischen Weißenfels und Naumburg aus – und ermöglicht Booten so das Befahren des Flusses. Zusätzlich zur Schleuse wurde heute auch das unmittelbar daneben befindliche Oeblitzwehr freigegeben; hier ist in den vergangenen Monaten die rechte Wehrwange erneuert worden. In die umfangreichen Sanierungsarbeiten an Wehr und Schleuse hat das Umweltministerium insgesamt rund 2,7 Millionen Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Agrarstruktur und Küstenschutz“ (GAK) investiert.
Eichner betonte: „Die Wiedereröffnung der Oeblitzschleuse nach mehr als dreijähriger Sperrung ist eine gute Nachricht für alle Wassersportler, die unsere wunderschöne Landschaft an der Saale aktiv erfahren möchten. Sie können sich jetzt nicht nur den teilweise beschwerlichen Umweg über Land sparen, sondern haben durch den Schleusenbetrieb, der ebenfalls vom Umweltministerium finanziert wird, ein zusätzliches Erlebnis auf ihrem Weg. Schiff ahoi!“
„Ich freue mich, nach der Sanierung am Wehr und am Schleusenuntergraben die Schleuse wieder für den Wassertourismus freizugeben. Gerade bei einer Bootstour auf der Saale lassen sich Kultur und Natur ideal verbinden“, sagt Martina Große-Sudhues als Direktorin des LHW. Zu den beliebtesten Aktivitäten der Deutschen beim Urlaub im eigenen Land zählt neben der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten der Aufenthalt in der Natur. Und laut einer aktuellen Erhebung des Deutschen Tourismusverbands nutzen immerhin 17 Prozent ihren Urlaub für Aktivitäten am, im oder auf dem Wasser.
Die Bauarbeiten an Wehr und Schleuse erfolgten durch die Steinle Bau GmbH aus Oschatz. Die rechte Wange des Oeblitzwehrs sowie der Schleusenuntergraben der Oeblitzschleuse wurden überwiegend mit Stahlbeton, Stahlspundwänden und Wasserbausteinen saniert. Ein notwendiger Planerwechsel sowie eine Optimierung der ersten Planung führten dazu, dass der Termin für den ursprünglichen Baustart überschritten wurde. Zuletzt wurden beide Baugruben beim Winterhochwasser 2023/24 geflutet.
Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt am 20. September 2024
Foto: Sanierte Oeblitzschleuse ist wieder für den Schiffsverkehr freigegeben © LHW/Christina Bendigs