Halle/ Saale (ots) – Am Sonntag, den 11. Februar 2024 fand um 13:30 Uhr die Fußballbegegnung der 3. Bundesliga zwischen dem Halleschen FC und dem FC Erzgebirge Aue im Leuna-Chemie-Stadion in Halle/ Saale statt. Zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung auf dem Gebiet der Bahnanlagen und in den Zügen war die Bundespolizei verstärkt im Einsatz.
Insgesamt 621 Erzgebirge Aue Sympathisanten nutzten die Züge der Deutschen Bahn. 150 Heim-Fans kamen bahnseitig in Halle/ Saale an. Im Rahmen der Anreisephase kam es in einer Regionalbahn, welche von Gästefans genutzt wurde, zu massiven Verschmutzungen. Diese erstreckten sich über den gesamten Zug. Derzeit noch unbekannte Täter beklebten die Videokameras und beschmierten die Bahn mit zahlreichen Graffitis. Zudem wurde eine Toilette verstopft und eine Scheibe mittels unbekanntem Gegenstand beschädigt. Die Bundespolizei leitete Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung sowie Verunreinigung von Bahnanlagen gegen unbekannt ein.
Nach Ankunft am Hauptbahnhof Halle/ Saale zündeten Gästefans Pyrotechnik auf dem Bahnsteig 2/3. Eine 45-jährige Frau nutzte zuvor selbige Bahn, um den Halleschen FC zu unterstützen und stand im unmittelbaren Umfeld. Nach aktuellen Erkenntnissen suchte sie bei Ankunft im Stadion dort einen Notarzt auf. Sie erlitt, durch eine Detonation, einen Trommelfellriss im Ohr.
Im Rahmen der Abreisephase verzeichnet die Bundespolizei weitere Straftaten im Bereich des Hauptbahnhofes Halle/ Saale. Einsatzkräfte haben im Personentunnel abgesperrt, um ein Aufeinandertreffen der Fußballfans zu verhindern. Gegenüber Fußballanhängern des Halleschen FC wurden Platzverweise den Hauptbahnhof betreffend ausgesprochen. Zur Durchsetzung dieser mussten die Einsatzkräfte Zwang, in Form von Pfeffersprayeinsatz, anwenden. Im Zuge der Absperrmaßnahmen in der Haupthalle versuchte ein 52-jähriger Deutscher gegen 16:45 Uhr die Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Es kam erneut zum Einsatz von Pfefferspray. Der Straftatverdächtige erhält eine Anzeige wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.
Ein zur Abfahrt bereitstehender Zug am Bahnsteig 3 musste durch die Fans des FC Erzgebirge Aue, aufgrund von verursachten Sachbeschädigungen und Betätigung der Notöffnung sowie Notbremse seitens der Gäste und des daraus resultierenden Zugdefektes, wieder verlassen werden. Einsatzkräfte der Landes- sowie Bundespolizei begleiteten sie anschließend in Richtung des Ersatzzuges auf Bahnsteig 10. Ein 16-jähriger Deutscher schmiss eine Flasche über die Polizeiabsperrung in Richtung der gegnerischen Fans des FC Erzgebirge Aue. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen, wurde keine Person verletzt. Er erhält eine Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung im Versuch.
Gegen 17:30 Uhr schmiss ein 21-Jähriger eine halbvolle Flasche in Richtung gegnerischer Fans des FC Erzgebirge Aue. Glücklicherweise verfehlte auch er sein Ziel und es wurde niemand verletzt. Im Zuge der strafprozessualen Maßnahmen beleidigte der Straftatverdächtige die Beamten mit in der Ehre verletzenden Worten, er sperrte sich gegen die Maßnahmen und versuchte sich loszureißen. Ein durchgeführter Atemalkoholtest brachte einen Wert von 1,18 Promille. Den Deutschen erwartet ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung im Versuch, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte sowie Beleidigung.
Unvermittelt riss ein weiterer 21-jähriger einen Polizeibeamten, welcher einen anderen Verdächtigen hinterhereilte, um. Infolgedessen stürzten beide Personen zu Boden. Der Polizist wurde hierbei nicht verletzt und ist weiter dienstfähig. Zeitgleich griff ein 16-Jähriger einen Bundespolizisten mittels Faustschlag an. Der Beamte wurde leicht verletzt und ist nach medizinischer Erstversorgung weiter dienstfähig. Die beiden Deutschen erhalten Strafanzeigen wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie Körperverletzung.
Text/Foto: Bundespolizei