Magdeburg. Die Fußgängerbrücke am Petriförder ist bis auf Weiteres gesperrt. Grund sind dringend notwendige Untersuchungen zur Standsicherheit des Bauwerkes. Das ist ein Ergebnis aus einer gestrigen Beratung von Brückenexperten, an der unter anderem der Beigeordnete für Umwelt und Stadtentwicklung, Jörg Rehbaum teilgenommen hat.
Ein wesentlicher Grund ist neben den vorhandenen Schäden, dass die Fußgängerbrücke am Petriförder nur über ein einziges sogenanntes Spannglied verfügt. Dieses liegt als Bündel im Hohlkasten des Bauwerkes. Spannglieder sind Stahleinlagen, die sich mit dem Beton verbinden. Durch deren Einbau kann sich der Beton unter anderem besser ausdehnen, was mögliche Rissbildungen minimiert. Moderne Brücken haben deshalb mehrere Spannglieder.
Sowohl für die Fußgängerbrücke am Petriförder als auch für die drei Brücken des Magdeburger Rings, die aufgrund von Schäden seit Monatsanfang nur noch einspurig pro Richtung befahren werden können, wurden bei der gestrigen Beratung die nächsten Schritte festgelegt. Für alle vier Bauwerke werden schnellstmöglich statisch-konstruktive Lastmodellrechnungen sowie Belastungsmodellrechnungen und Materialprüfungen von Beton und Spanngliedern erfolgen. Dies betrifft auf dem Magdeburger Ring die Brücken über den Damaschkeplatz, die Halberstädter Straße und die Brenneckestraße. Diese Sonderprüfungen ergänzen die bereits vorgenommenen Hauptprüfungen.
Eine Vollsperrung der drei Bauwerke auf dem Magdeburger Ring ist derzeit nicht erforderlich. Zu diesem Schluss kommt die gestrige Expertenrunde. Demnach sei die in Dresden teilweise eingestürzte Carolabrücke ein Unikat und in ihrer Bauweise nicht mit Magdeburger Brücken vergleichbar.
Gleichwohl wurde in den drei Brücken des Magdeburger Rings ebenso wie in Dresden Henningsdorfer Stahl verbaut. Diese Stahlart birgt das Risiko des Auftretens einer sogenannten Spannungskorrosion. Aufgrund der festgestellten Schadensbilder sind die Anfang des Monats umgesetzten Verkehrslastreduzierungen weiterhin zwingend notwendig. Die Einschränkungen werden so lange gelten, bis neue Erkenntnisse vorliegen, die das Risiko eingrenzen. Die Stadtverwaltung bittet dafür weiterhin um Verständnis. Der Landeshauptstadt ist bewusst, dass die Einschränkungen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führen.
Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg am 17. Dezember 2024
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