Gedenken an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953

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Magdeburg. Der Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 jĂ€hrt sich zum 69. Mal. Sachsen-Anhalts Ministerin fĂŒr Inneres und Sport, Dr. Tamara Zieschang, erinnert am Freitag an dieses bedeutende Ereignis der jĂŒngeren Geschichte. Zum Jahrestag des Volksaufstands wird sie im Gedenken an den Mut der Menschen und die Opfer des Volksaufstands einen Kranz vor dem Innenministerium, dem heutigen „Platz des 17. Juni“, niederlegen.

Dr. Tamara Zieschang: „Vor 69 Jahren machten Zehntausende Menschen in Sachsen-Anhalt und Hunderttausende in der gesamten DDR ihrem Unmut Luft. Sie waren mutig und gingen fĂŒr Freiheit und gegen das SED-Regime auf die Straße. Die Erinnerung an den 17. Juni 1953 muss lebendig bleiben und uns mahnen: Freiheit und Demokratie sind nicht selbstverstĂ€ndlich.“

Hintergrund:

Bei dem Volksaufstand protestierten Menschen in Hunderten Orten der DDR fĂŒr ihre Freiheit. Sie zogen vor die GefĂ€ngnisse, forderten oder erzwangen die Freilassung politischer Gefangener, bestreikten Betriebe und besetzten zahlreiche öffentliche GebĂ€ude. Das SED‑Regime schlug die friedlichen Proteste mit Hilfe sowjetischer Truppen blutig nieder. Mindestens 55 Menschen kamen wĂ€hrend und nach diesem Ereignis ums Leben. Etwa 15.000 Menschen wurden – oft willkĂŒrlich – festgenommen. Rund 1.800 Menschen wurden von DDR‑Gerichten zu langjĂ€hrigen Haftstrafen verurteilt. Auch sowjetische MilitĂ€rtribunale verhĂ€ngten Strafen von bis zu 25 Jahren GefĂ€ngnis und sogar Todesstrafen.

Auch in Sachsen-Anhalt beteiligten sich die Menschen an zahlreichen Orten am Volksaufstand, den Besetzungen, Streiks und trugen bei Demonstrationen lautstark ihre Forderungen vor. Beispiele sind die StÀdte Bitterfeld und Halle (Saale).

In Magdeburg fanden die damaligen Proteste ihren Höhepunkt vor der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP), dem heutigen DienstgebĂ€ude des Ministeriums fĂŒr Inneres und Sport. Dort versammelten sich Tausende Demonstranten, von denen einige in das GebĂ€ude gelangten und unter anderem die Freilassung der hier einsitzenden politischen Gefangenen forderten. Wie in der gesamten Stadt wurde die Demonstration auch vor der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei durch sowjetische Truppen brutal niedergeschlagen.