Halle / Saale (ots) – Am Sonntag, den 10. September 2023 erhielt die Leitstelle der Bundespolizeiinspektion Magdeburg gegen 12:55 Uhr fernmündlich die Meldung, dass ein Zugführer am Hauptbahnhof Halle/Saale eine Notbremsung einleiten musste.
Grund für den Nothalt war ein 30-jähriger Syrer, der sich in den bereits anfahrenden Zug auf Bahnsteig 5 drängte. Zu dem ungewöhnlichen Einstieg kam es, da es zuvor Unstimmigkeiten zwischen dem Reisenden und dem Triebfahrzeugführer gab. Als dieser das Ausfahrsignal gab und den Mann mehrmals zuvor erfolglos aufforderte, in den Zug zu steigen, fuhr dieser zunächst ohne den 30-Jährigen los. Da diesem dann jedoch einfiel, dass sein Gepäck in dem abfahrenden Zug lag, nahm er seine Beine in die Hand und drängte sich an dem Lokführer des Zuges vorbei, um noch in die rollende Bahn zu gelangen. Daraufhin leitete der Zugführer eine Notbremsung ein. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt.
Eine Streife des Bundespolizeireviers Halle/Saale nahm sich den Sachverhalt an und stellte zunächst die Personalien des Verursachers fest. Nachdem die Beamten dem Polizeipflichtigen in Absprache mit dem Zugführer verkündeten, dass er von der Zugfahrt ausgeschlossen ist und ihm die zur Last gelegte Tat erläuterten, wurde der junge Mann aus der polizeilichen Maßnahme entlassen. Ihn erwartet nun eine Strafanzeige wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und eine Ordnungswidrigkeitsanzeige wegen der Vornahme einer Betriebsstörung. Der Zug hatte bei seiner Ausfahrt aus dem Hauptbahnhof insgesamt 17 Minuten Verspätung.
Text/Foto: Bundespolizei