Salzlandkreis. Am 10.07.2024 erhielt das Polizeirevier Salzlandkreis die Mitteilung einer vermeintlichen Betrugsstraftat, nachdem sich ein Vertreter des „Bibliothek-Register“ telefonisch bei den geschädigten Eheleuten für einen Hausbesuch am Abend anmeldete. Der Vertreter erklärte vorab an dem Verkauf einer Büchersammlung interessiert zu sein.
Da die Familie bereits zuvor Opfer eines sog. Faksimile-Betrugs wurde, handelten sie schnell und setzten unverzüglich die Polizei über den Sachverhalt in Kenntnis. In weiterer Folge suchten, mit Zustimmung der Familie, vier Beamte des Revierkriminaldienstes die Wohnanschrift der Eheleute auf um einen Scheinverkauf durchzuführen.
Die Beamten postierten sich verdeckt auf und vor dem Grundstück und warteten das Eintreffen des angemeldeten Vertreters ab. Gegen 17:45 Uhr trafen dann auch zwei männliche Personen an der Wohnanschrift ein, wiesen sich mittels Ausweis einer Firma Bibliothek-Register aus und erklärten, einen Kaufinteressenten für deren Bertelsmann Büchersammlung zu haben. Dieser Kaufinteressent wäre bereit einen Spitzenwert in Höhe von 187.000 Euro für die besagte Büchersammlung zu zahlen. Um den verlockenden Kauf abwickeln zu können, wurden die Opfer aufgefordert im Vorfeld einen Betrag in Höhe von 18.000 € für anfallende Notarkosten an die Vertreter zu entrichten. Am Ende des Verkaufsgesprächs wurde den Eheleuten ein Kaufvertrag über das Geschäftsmodell „Black“ vorgelegt, welcher einen Anzahlungsbetrag in Höhe von 2.998 Euro beinhaltete.
Nach der Vertragsunterzeichnung verließen die vermeintlichen Vertreter das Wohnhaus und die eingesetzten Beamten gaben sich zu erkennen. Die Polizeibeamten eröffneten gegenüber den Beschuldigten den Tatvorwurf des Betrugs. Beide Beschuldigten zeigten sich mehr als überrascht und machten, nach der durchgeführten Belehrung, von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.
Nach einer telefonischen Rücksprache mit der zuständigen Bereitschaftsstaatsanwältin konnten in weiterer Folge die mitgeführten Gegenstände in Form von jeweils 2 Smartphones pro Beschuldigten, Aktentaschen sowie Aktenmappen mit mehreren bereits ausgefüllten Verträgen für das Verfahren beschlagnahmt werden.
Die Ermittler gehen davon aus, dass auch weitere Bücherbesitzer den Betrügern in die Falle getappt sein könnten. Dies werden jetzt die weiteren Ermittlungen ergeben.
Symbolfoto/pixabay