Gemeinsam gegen Gewalt: AWO fordert Schutz und Unterstützung für Sexarbeiterinnen – „Die Beratungsstelle Magdalena lässt euch nicht im Regen stehen!“

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Magdeburg. Am 17. Dezember, dem Internationalen Tag zur Beendigung von Gewalt an Sexarbeiterinnen, setzt die AWO Beratungsstelle Magdalena – mobile Beratung für Sexarbeiterinnen – ein starkes Zeichen: Gewalt gegen Sexarbeiterinnen darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Mit ihrem Appell zu verstärkten Schutzmaßnahmen und umfassender Unterstützung unterstreicht die mobile Beratungsstelle ihre zentrale Rolle als verlässliche Anlaufstelle für Betroffene.

Sexarbeiterinnen sind weltweit häufig Opfer von Gewalt, Diskriminierung und Stigmatisierung. Diese Gewalt reicht von physischer und sexueller Gewalt bis hin zu psychischer und wirtschaftlicher Ausbeutung.

Trotz Fortschritten in der Gesetzgebung und einer wachsenden Anerkennung ihrer Rechte bleibt noch viel zu tun, um ihre Sicherheit, Würde und gesellschaftliche Teilhabe umfassend zu gewährleisten.

„Es ist unerlässlich, dass wir als Gesellschaft diese Rechte von Sexarbeiterinnen anerkennen und schützen“, sagt Yvonne Joachim, Leitung der Beratungsstelle Magdalena „Wir fordern Politik und Öffentlichkeit auf, Maßnahmen zu ergreifen, die Gewalt und Ausbeutung gegen Sexarbeiterinnen verhindern. Dafür sind der Zugang zu Gesundheitsdiensten, Lebens- und Aufenthaltssicherung, berufliche Perspektiven, rechtliche Unterstützung und sicheren Arbeitsbedingungen entscheidend.“

Seit 2016 engagiert sich die Beratungsstelle Magdalena – mobile Beratung für Sexarbeiterinnen –für die Rechte und den Schutz von Sexarbeiterinnen. Unter dem Motto „Die Beratungsstelle Magdalena lässt euch nicht im Regen stehen!“ setzten die Sozialarbeiterinnen in diesem Jahr ein symbolisches Zeichen gegen Gewalt, indem sie Regenschirme an Sexarbeiterinnen verteilten.

Im Rahmen der aufsuchenden Arbeit berichten Sexarbeiter*innen immer wieder über Stigmatisierung, respektlose Kommunikation, illegale Anfragen nach Sexualpraktiken ohne Kondom und körperliche Gewalt. Eine aktuelle Umfrage von ProCoRe – dem nationalen Netzwerk für die Rechte von Sexarbeitenden aus der Schweiz – belegt das Ausmaß dieser Erfahrungen: 70 Prozent der befragten Sexarbeiterinnen gaben an, sexualisierte Gewalt erlebt zu haben.

Diese Erkenntnisse bestätigen Studien aus verschiedenen Ländern, die zeigen, dass Sexarbeiterinnen überdurchschnittlich häufig von Gewalt betroffen sind. Die meisten Täter sind Freier, wie im Fall des Green River Killers, der in den USA von den 1980er bis in die 1990er Jahre knapp 50 Frauen und Mädchen, darunter größtenteils Sexarbeiterinnen, ermordet hat. An diese grausamen Verbrechen erinnert seit 2003 der 17. Dezember als Internationaler Tag zur Beendigung von Gewalt an Sexarbeiter*innen.

Das jüngste Bundeslagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023″ zeigt, dass Gewalt gegen Frauen weiterhin allgegenwärtig ist. 2023 waren 180.715 Frauen und Mädchen von häuslicher Gewalt betroffen – ein Anstieg von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch dagegen setzt sich die Beratungsstelle Magdalena zusammen mit ihrer AWO-Schwesternfachstelle „Vera – gegen Frauenhandel, Zwangsverheiratung und ehrbezogene Gewalt“ ein: Für ein gewaltfreies Leben für alle Mädchen und Frauen weltweit und für das Recht auf Selbstbestimmung!

Bildunterschrift: Körperliche Übergriffe, Stalking, sexualisierte Gewalt: Am 17.12. macht der jährliche Internationale Tag zur Beendigung von Gewalt an Sexarbeiterinnen auf die vielen Formen von Gewalt aufmerksam, denen Sexarbeitende ausgesetzt sind. Dagegen kämpft seit 2016 auch Magdalena – mobile Beratung für Sexarbeiterinnen. Unter dem Motto „Die Beratungsstelle Magdalena lässt euch nicht im Regen stehen!“ haben die Sozialarbeiterinnen im Rahmen der aufsuchenden Arbeit Regenschirme an Sexarbeiterinnen verteilt. (c) AWO