Gender Pay Gap liegt bei 5 Prozent / Grimm-Benne: Ziel bleibt tatsÀchliche Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt

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Magdeburg. Der „Gender Pay Gap“ liegt in Sachsen-Anhalt mit 5 Prozent unter dem Wert der ostdeutschen FlĂ€chenlĂ€nder. Bundesweit betrĂ€gt der durchschnittliche Verdienstunterschied zwischen MĂ€nnern und Frauen unverĂ€ndert 18 Prozent. Arbeits- und Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne (Foto) erklĂ€rt im Vorfeld des Equal Pay Days: „Sachsen-Anhalt ist auf einem guten Weg, um Entgeltgleichheit zwischen MĂ€nnern und Frauen zu erreichen. Unser Ziel bleibt die tatsĂ€chliche Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt.“

Branchenspezifisch sind auch in Sachsen-Anhalt höhere VerdienstlĂŒcken vorhanden, insbesondere in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen sowie verarbeitendes Gewerbe. Ministerin Grimm-Benne sagt: „Frauen arbeiten hĂ€ufiger als MĂ€nner in schlechter bezahlten Berufen. Es ist deshalb notwendig, die Ausbildung- und Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten. Tarifbindung, Mindestlohn, aber auch die AusbildungsvergĂŒtung und Schulgeldfreiheit in der Pflegeausbildung sind wichtige Stellschrauben, um die LohnlĂŒcke weiter zu schließen. Ein weiterer Faktor ist das Berufs- und Branchenwahlverhalten von Frauen und MĂ€nnern, das immer noch stark von Geschlechterstereotypen geprĂ€gt ist. Wir möchten Rollenklischees beim Berufswahlverhalten langfristig aufbrechen, indem wir mehr Frauen fĂŒr MINT-Berufe begeistern.“

Ziel des Arbeitsministeriums ist es, die Potentiale von Frauen bestmöglich zu erschließen. „Das flĂ€chendeckende Kinderbetreuungsangebot ermöglicht eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf und erhöht somit die BeschĂ€ftigungschancen von Frauen, die noch immer hĂ€ufiger die Sorgearbeit ĂŒbernehmen. Es braucht aber auch mehr Vereinbarkeitsangebote fĂŒr MĂ€nner. Ich freue mich, dass sich hier immer mehr Unternehmen auf den Weg machen und einen Beitrag zur besseren Vereinbarkeit leisten“, so Grimm-Benne weiter.

„Gleiche Bezahlung fĂŒr gleichwertige Arbeit ist eine der Voraussetzungen fĂŒr die Chancengleichheit von Frauen und MĂ€nnern und somit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – es profitieren letztlich alle. Dennoch ist die Rollenverteilung bei der Betreuung von Kindern oder Pflege von Angehörigen noch immer traditionell ausgeprĂ€gt. Ein Grund dafĂŒr ist der steigende Anteil der TeilzeitbeschĂ€ftigung bei Frauen. Es mĂŒssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Damit haben Frauen hĂ€ufiger die Möglichkeit vollzeitnah tĂ€tig zu werden“, erklĂ€rt der Vorsitzender der GeschĂ€ftsfĂŒhrung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-ThĂŒringen, Markus Behrens.

„Um den Gender Pay Gap in Deutschland und in Sachsen-Anhalt zu verringern, sind viele Akteure gefragt. Zum einen muss die Politik bessere Rahmenbedingungen fĂŒr eine gleichberechtigte Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit setzen. Dies kann zum Beispiel auf Bundesebene durch einen Ausbau der Partnermonate beim Elterngeld oder durch den Abbau von Erwerbshemmnissen wie dem Ehegattensplitting erreicht werden. GrundsĂ€tzlich braucht es aber auch ein Umdenken in der Bewertung von Zeit. Die Ungleichverteilung von Sorgearbeit ist ein, wenn nicht der entscheidende SchlĂŒssel fĂŒr Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern“, so Michelle Angeli, Vorsitzende des Landesfrauenrates.

Hintergrund

Am 6. MĂ€rz 2024 macht der Equal Pay Day auf den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttoverdienst zwischen MĂ€nnern und Frauen aufmerksam. Der Aktionstag markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen theoretisch unbezahlt arbeiten, wĂ€hrend MĂ€nner bereits ab dem 1. Januar 2024 fĂŒr ihre Arbeit bezahlt werden.

Text/Foto: Ministerium fĂŒr Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung am 28. Februar 2024