Schulleiterinnen, ihre Stellvertretungen, aber auch schulische Koordinatorinnen sind stark belastet. Die Aufgaben, die an sie herangetragen werden, nehmen stĂ€ndig zu. Der Umgang mit dem zunehmenden LehrkrĂ€ftemangel und die Abrechnung der Vorgriffstunde sind dabei nur zwei Beispiele von zusĂ€tzlichen Aufgaben, mit denen es Schulleitungen zu tun haben â von den Belastungen wĂ€hrend der Corona-Jahre ganz zu schweigen. Leider wird dies als ganz selbstverstĂ€ndlich hingenommen.
Belastungen sind jedoch GefĂ€hrdungen, die zu gesundheitlichen SchĂ€den fĂŒhren können. FĂŒr BeschĂ€ftigte gilt das Arbeitsschutzgesetz. GefĂ€hrdungsbeurteilungen physischer und psychischer Art sind hiernach von den Arbeitgebern bzw. Dienstherrn regelhaft durchzufĂŒhren, um GefĂ€hrdungen zu ergrĂŒnden und MaĂnahmen zur Beseitigung zu ergreifen. Schulleitungsmitglieder finden hierbei oft keine BerĂŒcksichtigung, da ihre TĂ€tigkeit zu speziell ist und sie innerhalb der GefĂ€hrdungsanalyse an einer Schule nicht anonymisiert erfasst werden können.
Die GEW Sachsen-Anhalt bietet Schulleitungsmitgliedern an, diese spezifischen Belastungen endlich sichtbar zu machen. Angewendet wird eine bewĂ€hrte Methode des aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz bekannten Fragebogens COPSOQ (âCopenhagen Psychosocial Questionnaire“, entwickelt von der FFAW Freiburger Forschungsstelle fĂŒr Arbeitswissenschaften), der von einer Arbeitsgruppe der GEW fĂŒr die Belange von Schulleitungen ĂŒberarbeitet wurde. Der vorliegende Fragebogen ist ein wissenschaftlich umfassend erprobtes Instrument zur Messung von psychischen Belastungen im Arbeitskontext.
Die Teilnahme dauert ca. 30 Minuten. Der Fragebogen ist spÀtestens bis zum 25.11.2024 freigeschaltet. Bis zum Jahresende wird der Fragebogen von den Freiburger Wissenschaftler*innen ausgewertet. Die selbstverstÀndlich anonymisierten Ergebnisse aus Sachsen-Anhalt werden zu Beginn des Jahres 2025 von der GEW Sachsen-Anhalt veröffentlicht.
FĂŒnf weitere GEW-LandesverbĂ€nde beteiligen sich parallel an der Befragung, die anderen folgen im FrĂŒhjahr 2025, sodass danach auch ein bundesweiter Trend vorliegt.
Text/Foto: GEW Sachsen-Anhalt am 06. November 2024