Gleichstellungsministerin übergibt Förderbescheid in Höhe von 268.500 Euro zur psychologischen Betreuung in Frauenhäusern

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Magdeburg. Sachsen-Anhalts Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne hat heute einen Förderbescheid in Höhe von 268.500 Euro an das Mobile Team zur psychologischen Beratung von Frauen und deren Kindern in Frauenhäusern übergeben. Im Vergleich zum Vorjahr stehen somit über 150.000 Euro zusätzlich zur Verfügung. In dem Modellprojekt, das in Trägerschaft der Diakonie Jerichower Land – Magdeburg gGmbH umgesetzt wird, beraten sechs Psychologinnen in Teilzeit auf telefonischem und persönlichem Wege in den 19 Frauenhäusern Sachsen-Anhalt. Das bundesweit einmalige Projekt des Mobilen Teams besteht seit 2018 als Pilotprojekt. Mit der Bereitstellung zusätzlicher Mittel gelingt die flächendeckende Ausweitung dieses Beratungsangebotes auf alle Frauenhäuser in Sachsen-Anhalt.

Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne (Foto): „Im Koalitionsvertrag haben wir uns vorgenommen, in der Gleichstellungspolitik nach vorn zu kommen. Dazu gehört auch die psychologische Unterstützung von Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Ihnen wollen wir mit der Förderung den Weg hin zu einem selbstbestimmten und gewaltfreien Leben ebnen“.

„Das Besondere unserer Arbeit ist, dass wir schnelle, unbürokratische psychologische Gespräche in den Frauenhäusern vor Ort anbieten und diese an den individuellen Bedarfen der Frauen und Kinder anpassen“, so eine Mitarbeiterin des Mobilen Teams. „Die betroffenen Frauen und Kinder haben schreckliche Erfahrungen gemacht. Sie benötigen daher eine schnelle psychologische Stabilisierung, die wir in den Frauenhäusern anbieten können.“ Innerhalb von zwei Wochen sind die Psychologinnen für ein Erstgespräch vor Ort. Bei Bedarf kommen Sprachmittlerinnen zum Einsatz. Auch den Frauenhausmitarbeiterinnen stehen die Psychologinnen mit fachlichem Rat beispielsweise bei Fragen zum Umgang mit psychisch erkrankten Frauen und Kindern zur Verfügung.

Die Frauenhäuser schätzen die Arbeit der Mobilen Teams als wichtigen Beitrag zur Stärkung des Hilfesystems für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder und zur Komplettierung des Angebotes in Frauenhäusern: „Durch die Zusammenarbeit der Frauenhäuser und den Psychologinnen des Mobilen Teams konnten wir uns zu einem umfassenden Hilfenetz unterschiedlicher Kompetenzen entwickeln und bauen diese stetig aus. Die psychologischen Gespräche verbessern die psychische und physische Genesung der Frauen und Kinder“, berichtet eine Mitarbeiterin des Frauenhauses in Burg. „Die Psychologinnen des Mobilen Teams sind von Anfang an eine große qualitative Bereicherung für unsere Arbeit. Wir können uns unsere Arbeit ohne das Mobile Team nicht mehr vorstellen“, fasst eine Vertreterin des Wolmirstedter Frauenhauses zusammen.

Hintergrund:

Sachsen-Anhalt sorgt mit dem aktuellen Haushalt für mehr Personal und tarifgerechter Bezahlung im Hilfesystem für Frauen und Kinder, die von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffen sind. Die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel wurden um über eine Millionen Euro, auf 5,17 Millionen Euro erhöht. Die zusätzlichen Mittel werden insbesondere für eine bessere und tarifgerechte Bezahlung der Mitarbeiterinnen in den Frauenhäusern und Frauenzentren eingesetzt. Frauenhäuser mit mindestens acht Plätzen erhalten zudem eine halbe Personalstelle zusätzlich. Gleichzeitig wurde die personelle Ausstattung gestärkt:

In der Fachstelle VERA gegen Menschenhandel und Zwangsverheiratung, in der Beratungsstelle für Opfer sexualisierter Gewalt, im Modellprojekt „Mobiles Team“ zur Unterstützung der Frauenhäuser, in den Interventionsstellen und der LIKO als Landeskoordinierung der zivilgesellschaftlichen Akteurinnen des Hilfesystems. Zudem werden die Mittel für Dolmetscherleistungen auf das gesamte Hilfesystem ausgeweitet sowie die Schutzeinrichtung für betroffene Frauen von Frauenhandel, Zwangsprostitution und Gewalt im Namen der Ehre mit erhöhtem Sicherheitskonzept und fachspezifischer Betreuung (RAJA) ausgebaut.

Foto (c) BD-LPSA