Magdeburg. Sprachförderung in Kitas ist aus Sicht von Familienministerin Petra Grimm-Benne (Foto) unverzichtbar. Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ habe erfolgreich dazu beigetragen, die Bildungs- und Teilhabechancen von Kindern zu verbessern, sagte Ministerin Grimm-Benne. Die Länder seien daher von den Planungen des Bundes, das Programm „Sprach-Kitas“ nicht gesondert fortzuführen, überrascht worden. „Gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie und den Zuzug von Kindern aus der Ukraine muss die Sprachförderung von Kindern auch künftig ein besonderes Anliegen sein“, so Grimm-Benne. Das Programm mit den dazu gehörenden Fachkräften sei so wichtig, dass es unbedingt fortgesetzt werden müsse. „Sachsen-Anhalt setzt sich gemeinsam mit anderen Ländern für eine dauerhafte Fortführung des Programms auf Bundesebene ein“, betonte Grimm-Benne. Sie kündigte an, dem Kabinett vorzuschlagen, dem Bundesratsantrag von Mecklenburg-Vorpommern zur Fortsetzung des Bundesprogramms beizutreten.
Grimm-Benne betonte, die fachliche Kompetenz der Sprachförderung werde auch in Zukunft in Sachsen-Anhalts Kitas benötigt. „Für den Fall, dass der Bund das Programm nicht fortsetzt, werden wir unsere Planungen zum Gute-Kita-Gesetzes so umstellen, dass wir Mittel für die Sprachförderkräfte einsetzen können, damit es nahtlos weitergeht“, so Grimm-Benne.
Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ unterstützt in Sachsen-Anhalt seit 2016 Kindertageseinrichtungen, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit dem Risiko eines sprachlichen Förderbedarfs besucht werden. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellt personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung, mit denen allein in Sachsen-Anhalt 255 (halbe) Personalstellen und 19 (halbe) Fachberatungsstellen gefördert werden. In Sachsen-Anhalt gibt es aktuell insgesamt 226 Sprach-Kitas.
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