„Unser Nachwuchs beim Großen Ameisenbär bringt schon 23 Kilogramm auf die Waage! Die engmaschige tiermedizinische und tierpflegerische intensive Betreuung haben sich bei der künstlichen Aufzucht ausgezahlt“, erklärt der Zoo-Geschäftsführer Dirk Wilke. Das neunmonatige weibliche Jungtier namens „Osita“ bekommt keine Spezialmilch mehr. Inzwischen nimmt „Osita“ selbstständig den in Zoos üblichen gehaltvollen Ersatzbrei zu sich und frisst auch Ameisen. Derzeit sind es noch vier Mahlzeiten täglich, bis zum Erreichen des Erwachsenen-Alters werden es zwei Mahlzeiten sein. Das anfänglich geringe Gewicht steigerte der kleine Rüssler in den vergangenen Monaten gut. Die Gewichtsentwicklung von „Osita“ liegt im Vergleich zu ihren gleichaltrigen Artgenossen etwa noch einen Monat zurück – sie war eine Frühgeburt. Jetzt erreicht sie annähernd die Hälfte des Gewichtes eines erwachsenen Großen Ameisenbären.
Aktuell ist der junge Ameisenbär für kürzere Zeit nachmittags auf der ehemaligen Hyänenanlage, die sich gegenüber der Schneeleopardenanlage befindet, unterwegs. Dort spürt es momentan Engerlinge auf, die flink ausgebuddelt werden und ein Leckerbissen sind. Die klebrige Zunge wirkt wie ein Fliegenfänger, da lohnt ein Schleckern an den Stämmen und Gehege-Begrenzungen. Mit Hilfe der kräftigen Krallen an den Vorderpfoten kann „Osita“ Stöcker und Holzstämme leicht zerlegen. Bequem stellt sich „Osita“ auf die Hinterbeine – typisch für Nebengelenktiere. Doch woher stammt eigentlich der Name „Osita“ und welche Bedeutung hat er? Wer dies weiß, kann an führung@zoo-magdeburg.de seine Antwort senden und vielleicht eine Familien-Eintrittskarte für die kürzlich wiedereröffneten Gruson-Gewächshäuser gewinnen. Übrigens gibt es bei Vorlage einer Gruson-Eintrittskarte einen Rabatt von einem Euro bei der Zooeintrittskarte (gültig bis sechs Monate).
Nachzuchten in Menschenobhut sind bei dieser Tierart eher rar – mit Ausnahme der seit vier Jahrzehnten kontinuierlichen Nachzuchterfolge beim Großen Ameisenbär im Zoo Dortmund. Hier wird auch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für den Großen Ameisenbären geführt, an dem der Zoo Magdeburg beteiligt ist. Auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird der Große Ameisenbär als „gefährdet“ (VU) gelistet.
Foto: Großer Ameisenbär 9 Monate alt (c) Zoo Magdeburg