Gute Pflege. Eine Sache des Kopfes nicht (nur) des Herzens.

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Magdeburg. AlljĂ€hrlich wird am 12. Mai mit dem internationalen Tag der Pflege zum einen an den Geburtstag von Florence Nightingale, der Pionierin der modernen Krankenpflege, erinnert. Zum anderen werden mit Aktionen und Feierlichkeiten die PflegefachkrĂ€fte und ihre verdienstvolle Arbeit in den Fokus gerĂŒckt.

„Der internationale Tag der Pflege darf sich nicht auf den Applaus fĂŒr einen selbstlosen Einsatz fĂŒr PflegebedĂŒrftige beschrĂ€nken, vielmehr geht es um die Anerkennung und WertschĂ€tzung fĂŒr ihre Arbeit. Es ist nicht das sprichwörtliche gute Herz, das zu beruflicher Pflege befĂ€higt, sondern vor allem Sachverstand, Leitlinien und eine selbstbestimmte BerufsausĂŒbung“, betont Susan Sziborra-Seidlitz (Foto), gesundheitspolitischer Sprecherin der GrĂŒnen Landtagsfraktion und selbst examinierte Pflegefachkraft.

„Die grĂ¶ĂŸte Gruppe der BeschĂ€ftigten im Gesundheitsbereich hat immer noch die leiseste Stimme. In der Selbstverwaltung und der Politik kommt die Pflege meist nicht vor. Das muss sich Ă€ndern. DafĂŒr braucht es wirksame und legitimierte Instrumente der Selbstvertretung, damit die Pflege in so wichtigen Bereichen wie dem gemeinsamen Bundesausschuss oder auch Fachgremien auf Bundesebene einen gleichberechtigten Platz neben der Ärzteschaft, anderen Gesundheitsberufen und den Krankenkassen bekommt“, fordert Sziborra-Seidlitz. 

„Auf Augenhöhe mit den Ärzt*innen kommt die Pflege erst dann, wenn wir ihre Akademisierung voranbringen. Mehr StudienplĂ€tze, mehr Pflege-Professuren und damit mehr eigenstĂ€ndige Pflegeforschung. Nicht der selbstlose Einsatz am NĂ€chsten macht gute Pflege aus, sondern das Arbeiten als hochqualifizierte Fachkraft. Die Pflege muss sich um sich selbst kĂŒmmern, so sehr ihre Arbeit auch auf das Wohl Dritter gerichtet ist. FĂŒr gute Pflege braucht es eine starke Pflege, die ihre Interessen wirkmĂ€chtig vertritt, sich als Profession selbst ernst nimmt und mit verdient breiter Brust im kollegialen Austausch mit den anderen Berufen im Gesundheitssystem steht. Denn nur so geht echte MultiprofessionalitĂ€t,“ schließt Sziborra-Seidlitz ab. 

Text: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt

Foto (c) Jan-Christoph Elle