Der taiwanesische Halbleiterhersteller TSMC will sich mit einer Milliardeninvestition am Aufbau einer Halbleiterproduktion in Deutschland engagieren. Das hat der Vorstand des Unternehmens heute entschieden. An dem Projekt am Standort Dresden sind Bosch, Infineon und NXP beteiligt. Erwartet werden Investitionen von mindestens zehn Milliarden Euro.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck (Foto) hierzu: „Mit dem Investment von TSMC kommt ein weiterer Global Player der Halbleiterbranche nach Deutschland. Das zeigt: Deutschland ist ein attraktiver und wettbewerbsfähiger Standort, gerade auch bei Schlüsseltechnologien wie der Mikroelektronik. Das bedeutet aber nicht, dass wir in unseren Bemühungen nachlassen dürfen. Wir arbeiten daran, die Rahmenbedingungen für solche Großinvestitionen weiter zu verbessern, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen. Das braucht Entschlossenheit auf allen Ebenen.“
„Eine robuste heimische Halbleiterproduktion ist von besonderer Bedeutung für unsere globale Wettbewerbsfähigkeit, denn Halbleiter halten unsere Welt am Laufen und machen die Transformation hin zur Klimaneutralität erst möglich: Ohne sie läuft kein Computer, fährt kein Auto, können weder Wind- noch Solaranlagen Energie produzieren. Die Investition von TSMC wird daher substanziell dazu beitragen, die Versorgung Deutschlands und Europas mit Halbleiterchips zu sichern“, betonte Habeck.
„Das Vorhaben sichert qualifizierte Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland. Gleichzeitig profitieren von einer Investition dieser Größenordnung viele Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette sowie die Anwenderindustrien, von den großen Unternehmen bis zum Mittelstand. Das Vorhaben in Dresden werden wir im Rahmen des European Chips Act unterstützen. Da nicht nur das Unternehmen, sondern auch Deutschland als Investitionsstandort im internationalen Wettbewerb stehen, muss es hierbei schnell gehen. Daher haben wir einen beschleunigten Beginn für das Projekt ermöglicht“, so Habeck weiter.
Vorbehaltlich der Beihilfegenehmigung durch die Europäische Kommission und des nationalen Zuwendungsverfahrens wird das BMWK das Vorhaben nach den Kriterien des European Chips Act unterstützen. Da zügige Verfahren bei Halbleitern zentral für Investitionen sind, hat das BMWK mit einer Ausnahmegenehmigung bereits ermöglicht, dass das Unternehmen mit den Baumaßnahmen beschleunigt beginnen kann. Mit der heutigen Investitionsentscheidung von TSMC können nun die formellen Beihilfe- und Zuwendungsverfahren weiter vorangebracht werden.
Mit dem European Chips Act will die EU die Halbleiterproduktion vermehrt nach Europa holen. Ihr Ziel ist es, bis 2030 Europas Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion auf 20 Prozent auszubauen. Mit eigenen Kapazitäten für die Entwicklung und Herstellung von Halbleitertechnologien sollen Abhängigkeiten reduziert und die Versorgungssicherheit sowie Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden. Die Bundesregierung teilt diese Ziele.
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
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