Magdeburg. In diesen Tagen erhalten zahlreiche Magdeburgerinnen und Magdeburger Post von der Technischen Universität (TU) Dresden und werden um Mitwirkung an einer Befragung zur Alltagsmobilität gebeten. Die Untersuchung ist Teil eines Forschungsprojektes, das in mehr als 500 deutschen Städten und Gemeinden umgesetzt wird und wichtige Erkenntnisse und Grunddaten für die regionale Verkehrsplanung liefern soll. Deswegen bitten die Landeshauptstadt und die Technische Universität Dresden alle Ausgewählten um die Teilnahme.
Die Befragung richtet sich an Bürgerinnen und Bürgern aus allen Bevölkerungsteilen. Erfragt wird unter anderem, ob und mit welchen Verkehrsmitteln sie im Alltag unterwegs sind und welche Entfernungen dabei zurückgelegt werden. Da die Voraussetzungen für die Mobilität individuell sehr unterschiedlich sein können, wird beispielsweise auch nach Führerscheinbesitz, Erreichbarkeit von Haltestellen und dem Zeitaufwand für die täglichen Wege gefragt.
Der Stadtrat der Landeshauptstadt Magdeburg hat die Verwaltung beauftragt, an der bundesweiten Befragung teilzunehmen. In Magdeburg werden insgesamt 3.000 Haushalte angeschrieben. Die Befragung begann im Januar und erfolgt über insgesamt zwölf Monate. Deutschlandweit hatten sich bis Mitt Juni bereits mehr als 87.000 Personen beteiligt.
Die Adressen der ausgewählten Haushalte wurden per Zufallsverfahren gezogen. Diese Haushalte erhalten zunächst ein Ankündigungsschreiben, das sie über die Befragung informiert und um ihre Mitwirkung bittet. Die Fragen können flexibel über einen Online-Zugang im Internet beantwortet werden. Alternativ steht am Telefon geschultes Interviewpersonal zur Verfügung. Auch eine Telefonhotline und ein Internet-Chat wurden eingerichtet.
Die anonymisierte Auswertung der erhobenen Daten liefert ein aktuelles Bild der stadt- bzw. gemeindespezifischen Verkehrsentwicklung. Ein zusätzlicher Nutzen entsteht durch den Vergleich mit Städten bzw. Gemeinden ähnlicher Größenordnung. Die große Gesamtstichprobe des Projekts von mehr als 270.000 Personen ermöglicht es auch, Erkenntnisse zu stadtübergreifenden Trends zu gewinnen, die für die Verkehrsplanung und Verkehrspolitik von Bedeutung sind. Hierzu gehört die Entwicklung der Verkehrsmittelwahl, die in der Diskussion um klima- oder auch pandemiebedingte Änderungen der Mobilität eine große Rolle spielt. Aber auch die allgemeine Nutzung von Carsharing-Angeboten und Elektrofahrrädern sowie die Mobilität von Kindern, Jugendlichen und Senioren werden analysiert.
Mit der Durchführung der Erhebung hat die TU Dresden das Leipziger Institut O.trend beauftragt. Dort werden alle Daten erfasst, anonymisiert und zur Auswertung an die TU Dresden übergeben. Die Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzes ist nach der Datenschutzgrundverordnung gewährleistet.
Das als „System repräsentativer Verkehrsbefragungen“ (SrV) konzipierte Projekt wurde an der TU Dresden bereits 1972 gestartet. Durch die regelmäßige Wiederholung dieser Untersuchung im Abstand von fünf Jahren liegen Erkenntnisse zur Verkehrsentwicklung über einen Zeithorizont von inzwischen fast 50 Jahren vor. Sie zeigen unter anderem, dass Mobilität und Verkehr stadt- und gemeindespezifisch große Unterschiede aufweisen können. Umso wichtiger ist es, die örtliche Verkehrsplanung durch regelmäßige Aktualisierung der Datengrundlagen zu unterstützen.
Die Landeshauptstadt Magdeburg und die TU Dresden bitten alle ausgewählten Haushalte, sich an der Befragung zu beteiligen. Jeder Haushalt steht stellvertretend für einen Teil der gesamten Bevölkerung und wird deshalb gebraucht. Nur durch die aktive Mitwirkung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger können repräsentative Daten gewonnen werden, die für eine bedarfsgerechte Verkehrsplanung unerlässlich sind.
Auch Personen, die nur selten unterwegs sind, werden ausdrücklich zur Mitwirkung aufgerufen, weil das Verkehrsverhalten der gesamten Wohnbevölkerung erfasst werden soll. Allen Teilnehmenden wird im Voraus für ihre Mitwirkung herzlich gedankt.
Weiterführende Informationen sind unter https://tu-dresden.de/srv zu finden. Für die angeschriebenen Haushalte steht unter der Rufnummer 0800/ 830 1 830 ein kostenloses Infotelefon zur Verfügung.
Text/Foto: Landeshauptstadt Magdeburg