Magdeburg. Die Landtagsfraktion BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen wird sich im parlamentarischen Verfahren dafĂŒr einsetzen, dass der Haushalt deutlich mehr auf Klimaschutz ausgerichtet wird. âBei der Vorstellung des Haushaltentwurfs am vergangenen Dienstag hat Finanzminister Michael Richter nicht ein einziges Mal das Wort Klimaschutz erwĂ€hnt. Die Landesregierung macht beim Klimaschutz in den Ressorts nur leere Versprechungen, nichts davon wird mit dem Haushalt gezielt untersetzt. Wir werden dafĂŒr kĂ€mpfen, dass klimaschĂ€dliche Ausgaben abgebaut werden. DafĂŒr sollen alle Ausgaben auf ihre Auswirkungen auf Klima und Umwelt ĂŒberprĂŒft werdenâ, fordert Cornelia LĂŒddemann (Foto), Vorsitzende der grĂŒnen Landtagsfraktion. âMit dem ersten Haushalt werden grundsĂ€tzliche Weichen gestellt. Wenn jetzt nicht der Klimaschutz gesichert wird, drohen fĂŒnf verschenkte Jahre.â
âIdeen oder ein inhaltlicher Gestaltungswille fĂŒr die Zukunft Sachsen-Anhalts war bei der Haushaltsvorstellung der Landesregierung nicht zu erkennen. Die gewachsenen finanziellen Gestaltungmöglichkeiten werden ohne Schwerpunkt verteilt. Es war deutlich ersichtlich, dass kein Konzept verfolgt wird oder gröĂere Leitprojekte nach vorne gestellt werden. Es wird verwaltet. Die Finanzpolitik muss nachhaltig aufgestellt werden, in dem sie dem Klimaschutz dient, die Zukunft gestaltet sowie Kindern und jungen Menschen durch gute Bildung in Schulen und Hochschulen Chancengerechtigkeit ermöglichtâ, erklĂ€rt Olaf Meister, Sprecher fĂŒr Finanzen der grĂŒnen Landtagsfraktion.
Folgenden Investitionen und MaĂnahmen fordert die grĂŒne Landtagsfraktion im Haushalt:
Haushalt klimagerecht umbauen
- Die Wirtschaftsförderung verbindlich an Klimaschutz koppeln (es entstehen keine zusÀtzlichen Kosten, betrifft aber einen dreistelligen Millionenbetrag)
- Förderprogramm fĂŒr Speicher fĂŒr erneuerbare Energien in Höhe von 10 Millionen Euro
- Ăkolandbau mit 172 Millionen Euro ĂŒber fĂŒnf Jahren im Rahmen des ELER ausfinanzieren
- Artensofortförderung in Höhe von fĂŒnf Millionen Euro weiterfĂŒhren
- Bessere Bus- und Bahnanbindung im lĂ€ndlichen Raum mit mehr Strecken und hĂ€ufigeren Verbindungen ermöglichen, unter anderem in dem die Regionalisierungsmittel einschlieĂlich der zweckentfremdeten 31 Millionen Euro vollstĂ€ndig eingesetzt werden
- Förderprogramm in Höhe von 10 Millionen Euro fĂŒr MobilitĂ€tsstationen an zentralen ĂPNV-Haltestellen ins Leben rufen, um ĂPNV und Individualverkehr zu vernetzen und den Umstieg zu erleichtern
- 15 Millionen Euro jĂ€hrlich fĂŒr den Radwegebau einstellen
- Lastenradförderprogramm mit einer Million Euro wieder auflegen
Bildung stÀrken
- Hochschulen ausfinanzieren, in dem die Grundfinanzierung um 22 Millionen Euro erhöht wird
- Unterrichtsversorgung sicherstellen
- Schulsozialarbeit mindestens auf dem bisherigen Niveau landesweit absichern, ohne unsere Kommunen zusÀtzlich zu belasten
Zusammenhalt fördern
- Dörfer und die lĂ€ndlichen RĂ€ume mit einem Förderprogramm fĂŒr Dorfgemeinschaftsladen, DorfgaststĂ€tten und DorfbĂŒros insgesamt ĂŒber 10 Millionen Euro stĂ€rken
- Demokratiebildung und PrĂ€vention stĂ€rken, insbesondere die Landeszentrale fĂŒr politische Bildung
- Der Kulturetat muss weiterhin mindestens ein Prozent des Landeshaushalts betragen, also mindestens 130 Millionen Euro. Es braucht zudem ein einfach zugĂ€ngliches Förderprogramm fĂŒr Kulturschaffende fĂŒr die Zeit nach der Corona-Pandemie
Foto (c) Fraktion BĂNDNIS 90/DIE GRĂNEN