Immer weniger Haushalte melden ihre Haushaltshilfen an: Neun von zehn Haushaltshilfen arbeiten schwarz. Gleichzeitig ist der Umsatz in der Schattenwirtschaft um 15 Prozent auf rund 11,4 Milliarden Euro gestiegen, wie eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt.
In mehr als vier Millionen deutschen Haushalten arbeiten Haushaltshilfen, wie aus Zahlen des Sozio-ökonomischen Panels hervorgeht. Die meisten von ihnen sind jedoch nicht offiziell angemeldet: Im Jahr 2024 waren es nur rund 250.000 – ein RĂŒckgang von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Daraus ergibt sich eine LĂŒcke von rund 3,7 Millionen â eine Quote von 91 Prozent. Der geschĂ€tzte Umsatz durch Schwarzarbeit in diesem Bereich stieg 2024 auf rund 11,4 Milliarden Euro, 2022 waren es noch rund 9,8 Milliarden.
Haushaltshilfe fördert die ErwerbstÀtigkeit von Frauen
Dabei spielen Haushaltshilfen eine wichtige Rolle: Sie entlasten viele Haushalte und ermöglichen vor allem Frauen, ihre Erwerbsarbeit auszuweiten. In Deutschland arbeitet knapp die HĂ€lfte aller Frauen in Teilzeit. Bei MĂŒttern liegt die Quote sogar bei 67 Prozent. Das liegt vor allem an der Doppelbelastung von berufstĂ€tigen Frauen: Denn nach wie vor ĂŒbernehmen sie rund 80 Prozent der Haushaltsaufgaben. Haushaltshilfen sind hier eine wichtige Entlastung. Sie ermöglichen es Frauen, mehr zu arbeiten und so auch besser fĂŒr die eigene Rente vorzusorgen. Das schwĂ€cht auch den FachkrĂ€ftemangel ab.
Anreize fĂŒr legale BeschĂ€ftigung schaffen
âDurch die hohe Schwarzarbeitsquote im Bereich der Haushaltshilfen gehen Deutschland erhebliche Steuereinnahmen verloren, wĂ€hrend die Betroffenen ohne Schutz und Absicherung arbeiten“, sagt IW-Wirtschaftsethiker Dominik Enste. âDie Politik muss die richtigen Anreize fĂŒr legale BeschĂ€ftigung setzen“, so Enste. BĂŒrokratische HĂŒrden und hohe Kosten wirkten oft abschreckend auf die Haushalte. Ein Gutscheinmodell, wie es in Schweden bereits erfolgreich umgesetzt wurde, könne helfen, die Schwarzarbeit zu reduzieren und gleichzeitig den Zugang zu legaler BeschĂ€ftigung zu erleichtern.
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. am 14. Dezember 2024
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