Nach zwei Rekordjahren in 2020 und 2021 stöĂt das Umsatzwachstum im Online-Handel in diesem Jahr mit Blick auf die schlechte Konsumstimmung wegen des russischen Krieges in der Ukraine wohl an seine Grenzen. Die UmsĂ€tze wachsen zwar weiter, der Handelsverband Deutschland (HDE) senkt seine Prognose fĂŒr das laufende Jahr jedoch um eine Milliarde, so dass der Online-Handel in Deutschland in diesem Jahr auf ein Plus von 12,4 Prozent im Vergleich zu 2021 kommen dĂŒrfte. Diese Entwicklung und zahlreiche Daten fĂŒr einzelne Teil-Branchen in 2021 zeigt der frisch erschienene HDE-Online-Monitor 2022 auf.
âDer HDE-Online-Monitor 2022 macht deutlich, dass der Online-Handel auch aufgrund der massiven Auswirkungen der Corona-MaĂnahmen mit GeschĂ€ftsschlieĂungen und ZugangsbeschrĂ€nkungen auf zwei Rekordjahre zurĂŒckblicken kann. Klar ist aber auch, dass der Online-Bereich genau wie der gesamte Einzelhandel unter der aktuell schlechten Verbraucherstimmung leidetâ, so der stellvertretende HDE-HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Stephan Tromp. Der HDE geht deshalb fĂŒr dieses Jahr entgegen seiner ursprĂŒnglichen Prognose fĂŒr den Online-Handel in Deutschland nunmehr von einem Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 12,4 Prozent auf dann 97,4 Milliarden Euro aus. UrsprĂŒnglich hatte der Handelsverband ein Plus von 13,4 Prozent prognostiziert. In den Jahren 2020 und 2021 konnte der Online-Handel noch um 23 bzw 19 Prozent zulegen. Als Ursachen fĂŒr die sinkende Konsumlaune benennt der Verband die noch nicht ĂŒberwundene Corona-Pandemie und vor allem den russischen Krieg gegen die Ukraine.
âNach zwei absoluten Rekordjahren normalisiert sich die Lage im Online-Handel in diesem Jahr wieder ein wenig. Insbesondere in den Bereichen Fashion sowie Unterhaltungselektronik und Elektro stiegen die UmsĂ€tze im vergangenen Jahr enormâ, so Tromp. Laut HDE-Online-Monitor konnte bei Fashion ein Plus von 3,2 Milliarden Euro sowie bei Unterhaltungselektronik und Elektro ein Plus von 2,9 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden. Der Online-Anteil wuchs am schnellsten in den Bereichen Wohnen und Einrichten (um knapp 30 Prozent) sowie bei Lebensmitteln und Kosmetik (um 30 Prozent). Weiter an Bedeutung gewinnt dabei der Einkauf ĂŒber das Smartphone. So wurde im vergangenen Jahr mehr als die HĂ€lfte der OnlineumsĂ€tze ĂŒber diese GerĂ€te generiert. Das entspricht UmsĂ€tzen in Höhe von 47 Milliarden Euro.
Tromp: âOnline bleibt Wachstumstreiber fĂŒr den gesamten Einzelhandel. Umso wichtiger ist es, dass die Bundesregierung mit einer Innovations- und Investitionsoffensive vielen durch die Corona-Krise ohne eigenes Verschulden in Not geratenen stationĂ€ren mittelstĂ€ndischen HĂ€ndlern dabei hilft, in Technologie und Digitalisierung zu investieren. Die RĂŒcklagen sind vielerorts durch die Lockdowns der vergangenen beiden Jahre aufgebraucht.â
Text/Foto HDE