* Erzeugerpreise fĂŒr HolzplĂ€ttchen, -schnitzel und -pellets im August 2022 ĂŒberdurchschnittlich gestiegen
* AuĂenhandel mit Brennholz und Holzpellets in den Monaten MĂ€rz bis Juli 2022 mengenmĂ€Ăig zurĂŒckgegangen
* Holz in neuen WohngebÀuden vorwiegend als sekundÀre Heizenergiequelle genutzt
Angesichts steigender Preise fĂŒr Gas, Ăl und Strom setzen immer mehr Menschen auf Holz als alternative Möglichkeit zur Beheizung von WohnrĂ€umen. FĂŒr den Kauf von Holz zum Heizen von Ăfen oder Heizungen mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im August 2022 deutlich mehr ausgeben als noch ein Jahr zuvor. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilt, erhöhten sich die Preise fĂŒr Brennholz und Holzpellets im August 2022 um 85,7 % gegenĂŒber dem Vorjahresmonat und damit deutlich stĂ€rker als die Verbraucherpreise insgesamt. Diese nahmen im selben Zeitraum um 7,9 % zu. GrĂŒnde fĂŒr die ĂŒberdurchschnittliche Preissteigerung bei Brennholz und Holzpellets sind neben der gestiegenen Nachfrage auch die erhöhten Beschaffungs- und Transportkosten in der Holzindustrie.
Erzeugerpreise fĂŒr HolzplĂ€ttchen und -schnitzel sowie Holzpellets mehr als verdoppelt
Noch deutlicher zeigt sich diese Entwicklung beim Blick auf die Erzeugerpreise von zum Heizen verwendetem Holz: So waren HolzplĂ€ttchen und -schnitzel, die unter anderem zum Heizen von Hackschnitzelheizungen genutzt werden, im August 2022 um 133,3 % teurer als noch ein Jahr zuvor. Die Preise fĂŒr Holzpellets lagen im August 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 108,2 % höher. Zum Vergleich: Die gewerblichen Erzeugerpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum um 45,8 %.
Leichte Zunahme bei der Produktion von HolzplÀttchen und -schnitzeln
FĂŒr den Absatz produziert wurden in Deutschland im 1. Quartal 2022 insgesamt 1,30 Millionen Tonnen Holz in Form von HolzplĂ€ttchen und -schnitzeln, der GroĂteil (90,9 %) davon aus Nadelholz. Das entspricht einer Zunahme von 4,2 % gegenĂŒber dem 1. Quartal 2021, als 1,25 Millionen Tonnen produziert wurden. Die Produktion von Holzpellets blieb im selben Zeitraum hingegen auf Ă€hnlichem Niveau (+0,9 %) und lag im 1. Quartal 2022 bei gut 750 500 Tonnen.
Exporte und Importe von Brennholz und Holzpellets gehen zurĂŒck
Insbesondere seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine Ende Februar 2022 rĂŒckt Holz als EnergietrĂ€ger in den Blickpunkt. Von MĂ€rz bis Juli 2022 wurden knapp 311 000 Tonnen Brennholz und Holzpellets im Wert von rund 79,0 Millionen Euro aus Deutschland exportiert – das waren mengenmĂ€Ăig 30,3 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Italien war in den Monaten MĂ€rz bis Juli 2022 mit einem Anteil von 24,4 % der gröĂte Abnehmer von Brennholz und Holzpellets aus Deutschland, gefolgt von Ăsterreich (23,4 %) und DĂ€nemark (11,5 %).
Etwas geringer fielen die Importe von Brennholz und Holzpellets aus. Hiervon wurden hierzulande von MĂ€rz bis Juli 2022 gut 223 800 Tonnen im Wert von rund 51,6 Millionen Euro eingefĂŒhrt. Dies stellt einen leichten RĂŒckgang von 1,6 % gegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum dar. Das meiste Brennholz (23,7 %) wurde in den Monaten MĂ€rz bis Juli 2022 aus Polen importiert.
Leichter RĂŒckgang bei der Produktion von Holzöfen
Zum Heizen mit Holz werden neben Pellet- oder Hackschnitzelheizungen hĂ€ufig auch Ăfen eingesetzt. In Deutschland wurden im 1. Quartal 2022 knapp 13 700 zum Absatz bestimmte Heiz- und andere Ăfen produziert – eine Abnahme von 4,5 % gegenĂŒber dem Vorjahresquartal. Im 1. Quartal 2021 wurden hierzulande noch gut 14 300 StĂŒck hergestellt.
9 % mehr Holzöfen nach Deutschland importiert
Eine wichtige Rolle bei der Nachfrage nach Holzöfen spielt der AuĂenhandel: Von MĂ€rz bis Juli 2022 wurden 700 300 Heizöfen im Wert von rund 120,6 Millionen Euro nach Deutschland importiert – das waren 8,4 % mehr als ein Jahr zuvor. Mehr als die HĂ€lfte der Importe (62,4 %) stammte aus China.
Ein Teil der eingefĂŒhrten Holzöfen wurde auch wieder ausgefĂŒhrt. Aus Deutschland exportiert wurden von MĂ€rz bis Juli 2022 gut 172 800 Heizöfen im Wert von 42,5 Millionen Euro – ein RĂŒckgang gegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum von 28,8 %. Wichtigste Abnehmer waren Ăsterreich (29,4 %), Polen (16,8 %) und Tschechien (9,4 %).
Holz als wichtige sekundÀre Heizenergiequelle in neuen WohngebÀuden
In Neubauten wird Holz vornehmlich als sogenannte sekundĂ€re Energiequelle zum Heizen eingesetzt. Hierbei werden beispielsweise Ăfen als zusĂ€tzliche Heizmöglichkeit fĂŒr einzelne oder mehrere RĂ€ume genutzt. Bei den im Jahr 2021 fertiggestellten WohngebĂ€uden stellte Holz mit einem Anteil von 11,8 % neben Solarthermie (13,1 %) die wichtigste sekundĂ€re Heizenergiequelle dar.
Als primĂ€re Heizenergiequelle ist Holz bei neuen WohngebĂ€uden dagegen weniger relevant. Hier setzten die EigentĂŒmerinnen und EigentĂŒmer deutlich hĂ€ufiger auf andere erneuerbare EnergietrĂ€ger wie etwa WĂ€rmepumpen: WĂ€hrend diese bei der HĂ€lfte (50,6 %) der im Jahr 2021 fertiggestellten WohngebĂ€ude zum Einsatz kamen, wurde auf Holz als primĂ€re Heizenergiequelle nur in 3,6 % der Neubauten zurĂŒckgegriffen.
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