10. Mai â Tag gegen den Schlaganfall
Burg. HĂ€ngende Mundwinkel, undeutliche Aussprache, TaubheitsgefĂŒhle in Armen oder Beinen, Schwindel und extreme Kopfschmerzen â so kĂŒndigt sich meist ein Schlaganfall an. Dann zĂ€hlt jede Sekunde, denn es könnte einer der rund 270.00 SchlaganfĂ€lle sein, die in Deutschland jĂ€hrlich passieren. âZeit ist Hirn“, fasst Dr. med. Sven Kolfenbach, Chefarzt fĂŒr Innere Medizin in der Helios Klinik Jerichower Land, knapp zusammen und bringt die GefĂ€hrlichkeit eines nachlĂ€ssigen Umgangs mit einem solchen GefĂ€Ăverschluss auf den Punkt. Wer bei Warnzeichen zögert, ins Krankenhaus zu gehen, der riskiert, dass wichtige Hirnareale absterben. Zum bundesweiten âTag gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai ruft er daher auf, die Anzeichen eines Schlaganfalls keinesfalls zu ignorieren.
SchlaganfĂ€lle entstehen meist durch die Verstopfung von BlutgefĂ€Ăen im Gehirn. In 20 Prozent der FĂ€lle kommt es dagegen zu Blutungen in das Hirngewebe durch ein geplatztes BlutgefĂ€Ă. In beiden FĂ€llen werden Bereiche im Gehirn nicht mehr oder nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Typische Auswirkungen eines Schlaganfalls können LĂ€hmungserscheinungen einer KörperhĂ€lfte sein. Auch das Seh- und Sprachvermögen können beeintrĂ€chtigt sein. Es kommt zu entsprechenden AusfĂ€llen. âEntscheidend fĂŒr eine erfolgreiche Therapie der genannten AusfĂ€lle ist eine schnelle und prĂ€zise Diagnose, gefolgt von einer raschen Behandlung, denn statistisch betrachtet, werden durch einen Schlaganfall pro Minute 1,9 Millionen Nervenzellen zerstört“, erlĂ€utert Dr. Kolfenbach.
Zu den typischen Symptomen eines Schlaganfalls zĂ€hlen die einseitige LĂ€hmung einer gesamten KörperhĂ€lfte, ebenso wie die plötzliche LĂ€hmung eines Arms, eines Beins oder einer Hand. Aber auch ein einseitiges TaubheitsgefĂŒhl in Arm, Bein oder dem Gesicht, ein einseitig herabhĂ€ngender Mundwinkel oder eine gelĂ€hmte GesichtshĂ€lfte deuten auf einen Schlaganfall hin. Weitere Warnzeichen sind Seh-, Sprech- und Schluckstörungen, doppeltes oder nur eingeschrĂ€nktes Sehen, ein unsicherer Gang und SchwindelgefĂŒhl sowie plötzliche, starke Kopfschmerzen, die mit Ăbelkeit einhergehen. Sobald eines dieser Symptome auftritt, sollten Betroffene oder deren Angehörige nicht lange zögern, sondern schnellstmöglich die Nummer des Notrufs 112 wĂ€hlen.
Schlaganfall-Risikofaktoren minimieren
Ein wesentlicher Risikofaktor fĂŒr einen Schlaganfall und damit auch fĂŒr eine Demenz ist der Bluthochdruck. Nur die HĂ€lfte aller Menschen, die einen zu hohen Blutdruck haben, wissen ĂŒberhaupt davon. Von diesen sind wiederum nur die HĂ€lfte in Behandlung und wiederum nur die HĂ€lfte erhalten eine passende Therapie. Das gilt sowohl fĂŒr die Zahl der SchlaganfĂ€lle als auch fĂŒr die Folgeerkrankung Demenz. Dabei kann jeder etwas gegen zu hohen Blutdruck tun: tĂ€glich mindestens 30 Minuten Bewegung, Gewicht reduzieren, eine ausgewogene ErnĂ€hrung und nicht rauchen.
Dazu Dr. Kolfenbach: âIm Hinblick auf unsere immer Ă€lter werdende Bevölkerung werden wir in Deutschland zukĂŒnftig hĂ€ufiger Schlaganfall und Demenzerkrankungen sehen, mit allen Konsequenzen fĂŒr die Betroffenen und Angehörigen. Ein gesunder Lebensstil mit Beachtung der vaskulĂ€ren Risikofaktoren ist daher doppelt wichtig und eigentlich auch ganz einfach.“
Fachlich bestens versorgt
âWir sind hier in der Helios Klinik Jerichower Land bestens dafĂŒr ausgestattet schnellstmöglich eine bestmögliche medizinische Versorgung von SchlaganfĂ€llen zu gewĂ€hrleisten“, berichtet Chefarzt Dr. Kolfenbach. Wird ein Schlaganfallpatient durch den Rettungsdienst oder durch Angehörige in unsere Klinik gebracht, können wir die Patienten wohnortnah versorgen. Wir klĂ€ren rund um die Uhr ob es sich um einen Schlaganfall handelt. Ist die Diagnose rechtzeitig gesichert, wird bei entsprechender Indikation in unserer Klinik die sogenannte Lysetherapie durchgefĂŒhrt. Dabei wird ein Medikament verabreicht, welches das Blutgerinnsel auflöst und die Durchblutung des Gehirns wiederherstellt. Bei entsprechender Notwendigkeit erfolgt eine Verlegung auf eine StrokeâUnit. Je frĂŒher die Therapie eingeleitet werden kann, umso gröĂer sind die Chancen, dass keine bleibenden SchĂ€den zurĂŒckbleiben.
Kontakt:
Helios Klinik Jerichower Land
Klinik fĂŒr Innere Medizin
August-Bebel-StraĂe 55a
39288 Burg
Tel.: (03921) 96-1301
Foto: Dr. med. Sven Kolfenbach, Chefarzt der Klinik fĂŒr Innere Medizin, Helios Klinik Jerichower Land
Fotocredit: Helios Kliniken GmbH, Thomas OberlÀnder