Wünsch: „Klimaschutz geht nur gemeinsam mit Kommunen, Unternehmen und Menschen“
Welche Schwerpunkte setzt Sachsen-Anhalt künftig in der Klimaschutzpolitik? Und welche Maßnahmen sollten dabei vordringlich umgesetzt werden? Um diese Fragen dreht sich der Zukunfts- und Klimaschutzkongress des Landes, in dessen Rahmen derzeit über Sachsen-Anhalts Weg in die klimaneutrale Zukunft diskutiert wird. Nach dem Auftakt des Dialogforums im Juli beraten aktuell Expertinnen und Experten aus Verbänden, Wissenschaftseinrichtungen, Kammern und Vereinen in fünf Arbeitsgemeinschaften über künftige Klimaschutzmaßnahmen für die Bereiche Energie, Wirtschaft, Verkehr, Gebäude sowie Land- und Forstwirtschaft.
Zusätzlich gibt es auch in den Regionen Veranstaltungen zum Klimaschutz – wie heute ab 18 Uhr den „1. Energietag und Klimamarkt der Egelner Mulde“ im Salzlandkreis (Gemeinde Bördeaue, Dorfgemeinschaftshaus Tarthun, Buschstraße 75). Hier wird die Landesenergieagentur LENA über ihre Angebote informieren; im Mittelpunkt: kommunale Energiemanagementsysteme für die energieeffiziente Bewirtschaftung von Liegenschaften und Straßenbeleuchtung sowie Energiespartipps für Privathaushalte. Auch das Landesamt für Umweltschutz ist mit einem Infostand vertreten. Zudem gibt es Hinweise, wie man mit einer Photovoltaikanlage selbst zum Energieerzeuger werden kann.
Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch (Foto) wird den Klimamarkt heute Abend eröffnen. Dazu sagt er: „Die aktuelle Energiekrise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine zeigt: Investitionen in den Klimaschutz sind in dreifacher Hinsicht Zukunftsinvestitionen. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz reduzieren den Ausstoß von Treibhausgasen, machen uns unabhängiger von Energieimporten und sorgen obendrein für sinkende Kosten. Hinzu kommt, dass Klimaschutz immer stärker auch zum Standortfaktor für Ansiedlungen wird. So hat Sachsen-Anhalts Vorreiterrolle beim Ausbau erneuerbarer Energien auch dazu beigetragen, dass sich die US-Konzerne Intel für Magdeburg und Avnet für Bernburg entschieden haben.“
In jedem Fall gehöre der Klimaschutz zu den zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Wünsch: „Der Klimawandel zeigt sich auch in Sachsen-Anhalt immer deutlicher, etwa durch die seit 2018 vermehrt auftretenden Hitze- und Dürreperioden, die enorme Schäden in unserer Land- und Forstwirtschaft verursacht haben. Und das ist erst der Anfang. Deshalb hat sich die Landesregierung das ambitionierte Ziel gesetzt, zwischen 2021 und 2026 insgesamt 5,65 Millionen Tonnen CO2 einzusparen. Den Weg dahin soll der Zukunfts- und Klimaschutzkongress weisen. Klimaschutz geht aber nur gemeinsam mit den Kommunen, Unternehmen und vor allem mit den Menschen im Land. Alle müssen mitgenommen werden und mitmachen, um die Folgen des Klimawandels für Mensch und Umwelt so weit wie möglich zu begrenzen. Besonders wichtig sind dafür Informationsveranstaltungen vor Ort wie der heutige Klimamarkt.“
Foto: Thomas Wünsch © MWU/Harald Krieg