Historisches Treppenensemble wird saniert / Baubeginn am Adolf-Mittag-See im Stadtpark Rotehorn

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Magdeburg. In dieser Woche beginnt im Auftrag des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg die Sanierung der denkmalgeschĂŒtzten Treppe am Adolf-Mittag-See. FĂŒr rund 550.000 Euro wird bis zum Jahresende das historische Ensemble im Stadtpark Rotehorn instandgesetzt. Im Baustellenbereich werden EinschrĂ€nkungen erforderlich.
 
WĂ€hrend der Bauarbeiten mĂŒssen Teile des angrenzenden Weges unterhalb der Seeterrasse durch BauzĂ€une gesichert werden. Zudem wird ein Areal nahe des Adolf-Mittag-Sees zur Baustelleneinrichtung und als Lagerplatz genutzt. Der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg bittet um VerstĂ€ndnis fĂŒr die EinschrĂ€nkungen.
 
Der Planung ging eine intensive Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden voraus. Daraus ergab sich das Hauptziel des Bauvorhabens: Der Erhalt möglichst großer Teile der historischen Bausubstanz als stabile und langlebige Lösung. Damit soll die historische Treppenanlage wieder der öffentlichen Nutzung zugĂ€nglich gemacht werden.
 
FĂŒr die notwendigen Arbeiten muss zunĂ€chst die Trauerweide, die sich direkt an der Treppe befindet, entfernt werden. Bereits Anfang des Jahres war versucht worden, die Weide durch umfangreiche Baumarbeiten zu erhalten. Aufgrund jĂŒngster bautechnischer Entwicklungen ist dies aber nicht möglich. Zur Wiederherstellung des denkmalgeschĂŒtzten Gesamtensembles wird jedoch eine Weide nachgepflanzt.
 
DarĂŒber hinaus werden in den Sommermonaten die nicht mehr tragfĂ€higen Bestandteile der Plattform und Treppe abgerissen. Anschließend werden SpundwĂ€nde als GrĂŒndung und Kolkschutz bis in tragfĂ€hige Schichten in einer Tiefe von sieben Metern eingebaut. Diese verhindern kĂŒnftig, dass ein schwankender Wasserpegel die Treppe und Plattform unterspĂŒlt und damit die Statik des Ensembles erneut gefĂ€hrdet.
 
Auf Basis der neuen GrĂŒndung erfolgt anschließend der Aufbau der rekonstruierten, zuvor abgebrochenen Elemente des Bauwerks. Die in den See fĂŒhrenden Treppenstufen werden als Betonfertigteile geliefert und auf der GrĂŒndung abgesetzt. Teile der Plattform sollen in Ortbeton hergestellt und auf die neue SpundwandgrĂŒndung sowie bestehende Fundamente aufgesetzt werden.
 
Eine besondere Herausforderung ist das Bauen am und im Wasser. Da der Wasserstand des Sees nicht regulierbar ist, kommen Baumethoden zum Einsatz, die möglichst unabhĂ€ngig vom Pegelstand angewendet werden können. Dies ist jedoch nicht fĂŒr alle Arbeitsschritte und WasserstĂ€nde möglich.
 
Die Plattform, die zusammen mit der vorgelagerten Treppe in den See ragt, liegt nahezu mittig am Westufer des Adolf-Mittag-Sees. Dieser wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt. Die Treppe wurde im Dezember 1911 fertiggestellt. Der Wasserspiegel des Sees steigt und fÀllt mit dem Wasserstand der Elbe. Mit einer LÀnge von 25 Metern und einer Tiefe von etwa 5 Metern liegt die Plattform unterhalb der nicht direkt vom Bauvorhaben betroffenen Freitreppe.
 
Bei der Sanierung der Plattform am Adolf-Mittag-See spielen vor allem denkmalpflegerische Auflagen eine wichtige Rolle. Ziel ist es, die aus bautechnischer Sicht zu erhaltenden Plattformbereiche im ursprĂŒnglichen Zustand zu bewahren und alle neu herzustellenden Bauteile dem ursprĂŒnglichen Originalzustand möglichst genau anzugleichen. Hierzu werden Farben, Materialzusammensetzungen und OberflĂ€chen mit dem Denkmalschutz abgestimmt.
 
Die Sanierung des denkmalgeschĂŒtzten Ensembles wird durch Haushaltsmittel der Landeshauptstadt Magdeburg finanziert.

Titelfoto: Die Treppe am Ufer des Adolf-Mittag-Sees im Stadtpark Rothehorn vor Beginn der Sanierungsarbeiten.

Copyright: Landeshauptstadt Magdeburg, Annekatrin Thurm