Bonn (ots) – Der GrĂŒnen-Politiker und Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag Anton Hofreiter (Foto) hat Forderungen nach einer Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen als „populistisch und unverantwortlich“ zurĂŒckgewiesen. Hofreiter sagte im Interview mit dem Fernsehsender phoenix, wer dies fordere, mĂŒsse dann auch sagen, dass er „Lust habe, Russland Geld zu geben, damit es noch mehr Drohnen im Iran einkaufen kann, um noch mehr in der Ukraine zu zerstören“ und dass der Westen in dem Land dann noch mehr wieder aufbauen mĂŒsse. „Ich halte diese VorschlĂ€ge fĂŒr populistisch und unverantwortlich“, so Hofreiter. Wenn die Union es ernst meine, dass sie an der Seite der Ukraine stehe, mĂŒsse der CDU-Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz den sĂ€chsischen MinisterprĂ€sidenten „zur Verantwortung rufen“ und ihn auffordern, mit seinen unverantwortlichen ĂuĂerungen Schluss zu machen. Sachsens MinisterprĂ€sident Michael Kretschmer hatte sich am Wochenende fĂŒr neuerliche Gaslieferungen durch Russland nach Ende des Krieges ausgesprochen.
Hofreiter forderte erneut, der Ukraine mehr Luftabwehrwaffen zu liefern und das Land „verteidigungsfĂ€higer“ zu machen. Das heute in Berlin beginnende Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforum, das sich mit dem Wiederaufbau der Ukraine befassen wird, nannte der GrĂŒnen-AuĂenpolitiker ein wichtiges „Signal, um den Menschen Hoffnung zu geben“. Die Ukraine habe in den letzten Jahren viel gegen die Korruption getan. Dies sehe man unter anderem daran, wie viel besser die ukrainische Armee geworden sei. 2014 sei das Land extrem korrupt gewesen und „die Armee hat ĂŒberhaupt nicht funktioniert“, so dass Russland die Krim habe einfach besetzen und viel Unfrieden im Osten der Ukraine stiften können. „Jetzt ist die Ukraine in der Lage, sich erfolgreich zu wehren. Dies ist auch ein guter Indikator dafĂŒr, dass die Korruption teilweise erfolgreich bekĂ€mpft worden ist“, so Hofreiter. Es sei aber immer noch sehr viel zu tun, um die Gesetze anzupassen und zu verschĂ€rfen, insbesondere bei der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft mĂŒsse sich noch viel tun.
Foto: Anton Hofreiter (c) Paul Bohnert