Hofreiter: Zögern des Bundeskanzlers richtet erheblichen Schaden an

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Nach Ansicht des GrĂŒnen-Außenpolitikers Anton Hofreiter hat der Bundeskanzler mit seinem anhaltenden Zögern hinsichtlich der Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine dem Ansehen Deutschlands bereits sehr geschadet. „Ganz erheblichen Schaden haben wir dadurch angerichtet, insbesondere in Ost- und Mitteleuropa, aber auch in anderen LĂ€ndern und inzwischen auch international“, sagte Hofreiter im Interview mit dem Fernsehsender phoenix. Insbesondere das GerĂŒcht eines Junktims, dass Deutschland gegenĂŒber den Amerikanern gestellt habe, wonach Leopard-Panzer nur an die Ukraine geliefert wĂŒrden, wenn die USA ihrerseits Abrams-Kampfpanzer lieferten, habe „zu sehr großer VerĂ€rgerung gefĂŒhrt“.

Auf die Frage, wann bei BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen durch das Zögern des Bundeskanzlers eine rote Linie ĂŒberschritten sei, antwortete Hofreiter: “Es ist ja nicht irgendeine Krise, sondern es ist eine zentrale Krise und deswegen werden wir weiter Druck machen. Und wir sind optimistisch, dass wir es am Ende auch erreichen.“ Bei diesem Thema seien sich BĂŒndnis90/Die GrĂŒnen und die FDP sehr einig. Man dĂŒrfe aber auch nicht vergessen, dass Deutschland der Ukraine bereits sehr viele Waffen geliefert habe. „Deshalb ist es umso tragischer, dass man mit ungeschicktem Handeln in einzelnen Bereichen und obwohl wir so viel tun, so viel Ansehen zerdeppert haben.“ Es gebe nach alledem, was Deutschland bereits getan habe, ĂŒberhaupt keinen vernĂŒnftigen Grund mehr, die Entscheidung nicht schon lĂ€ngst getroffen zu haben, so der Vorsitzende des Europa-Bundestagsausschusses im Fernsehsender phoenix.

phoenix-Presseteam

Foto: Anton Hofreiter (c) Paul Bohnert