Das ifo Institut hat ermittelt, dass einige Parteien zur Bundestagswahl zwar Steuerentlastungen versprechen, dabei aber wenige VorschlĂ€ge zu deren Gegenfinanzierung machen. Die ifo Forscher warnen davor, dass einige der ReformvorschlĂ€ge zu erheblichen Defiziten im Staatshaushalt fĂŒhren könnten. âUnsere Analysen zeigen, dass viele ReformvorschlĂ€ge groĂe FinanzierungslĂŒcken aufweisen. Ein tragfĂ€higes Konzept erfordert eine klare Gegenfinanzierung, um langfristig wirtschaftliche StabilitĂ€t zu gewĂ€hrleistenâ, sagt Studienautor Maximilian Blömer.
Die Autoren untersuchen zentrale VorschlĂ€ge der Wahlprogramme zum Steuer- und Transfersystem und zeigen, welche Impulse dies auf Einkommen und Arbeitsanreize setzen wĂŒrde. Die Datenanalyse zeigt groĂe Unterschiede zwischen den Wahlprogrammen:
Einige Parteien versprechen umfassende Steuersenkungen. CDU/CSU setzen auf ein umfassendes Reformprogramm, bei dem die betrachteten Elemente zu jĂ€hrlich 97 Milliarden Euro Mindereinnahmen des Staates fĂŒhren wĂŒrden. Etwas weiter gehen die betrachteten Forderungen bei der FDP, die 142 Milliarden Euro kosten wĂŒrden. Die VorschlĂ€ge zu Steuersenkungen könnten Arbeitsanreize stĂ€rken, dies reicht aber nicht aus, um die negativen Effekte fĂŒr den Staatshaushalt auszugleichen. Die Eigenfinanzierungsquote daraus liegt bei etwa 10%, errechnen die Autoren. SPD und GrĂŒne vermeiden gröĂere Reformen und bieten fiskalisch eher ausgeglichene Forderungen im Steuer- und Transfersystem an.
AfD und BSW haben hingegen Wahlprogramme vorgelegt, die die oben genannten Steuergeschenke nochmals ĂŒberbieten wollen. Die Nachhaltigkeit dieser Versprechungen bleibt bei den meisten Programmen unklar, sodass Steuererhöhungen oder eine höhere Verschuldung notwendig wĂ€ren. Die Linke legt PlĂ€ne beim Steuer- und Transfersystem vor, die stark negative Arbeitsanreize setzen.
Das ifo Institut empfiehlt, die Wahlprogramme unter BerĂŒcksichtigung ihrer Finanzierbarkeit zu bewerten. âBerĂŒcksichtigt man dies, relativieren sich die ganz groĂen Steuergeschenke schnell, bei denen oftmals nur in den oberen Einkommen etwas ĂŒbrigbleibtâ, sagt Lilly Fischer, Ko-Autorin der Studie.
ifo institut am 13. Februar 2025
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