Magdeburg. Für ihre Forschung zu Leukämie bei Kindern erhält die Doktorandin Elisa Felix (Foto) eines von sechs vergebenen Promotionsstipendien der José Carreras Leukämie-Stiftung und der Fachgesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH).
Die Medizinstudentin Elisa Felix ist eine von deutschlandweit sechs Stipendiat:innen, die in diesem Jahr mit einem der José Carreras-GPOH-Promotionsstipendien gefördert werden. Die mit je 12.000 Euro dotierten Promotionsstipendien werden durch die José Carreras Leukämie-Stiftung gemeinsam mit der Fachgesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) an Studierende vergeben, die sich im Rahmen ihrer Dissertation der Leukämie und verwandten bösartigen Blutkrankheiten widmen. An der Universitätskinderklinik Magdeburg forscht die 25-Jährige in der Arbeitsgruppe „Translationale ALL-Forschung“ unter der Leitung von Prof. Dr. med. Denis Schewe zur akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL), der häufigsten Form der Leukämie im Kindesalter. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit untersucht die Medizinstudentin die Kombination von zwei bestimmten Antikörpern mit dem Ziel, neue Therapiestrategien zu entwickeln.
Obwohl sich die Prognose von Kindern mit ALL in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, bleiben die mit der Chemotherapie einhergehenden starken Nebenwirkungen und Langzeitfolgen sowie Krankheitsrückfälle eine große klinische Herausforderung. Im Fokus des Forschungsprojektes „Präklinische Untersuchungen zur Wirksamkeit der Interleukin-7-Rezeptor-Blockade in Kombination mit der Inhibition des CD47-Immuncheckpoints bei der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL)“ von Elisa Felix steht deshalb die Verbesserung vorhandener immuntherapeutischer Strategien. „Durch eine Kombination von zwei bereits untersuchten Antikörpern möchten wir eine neue potenzielle Therapiestrategie entwickeln. Dabei soll die Entwicklung der ALL-Zellen gehemmt und gleichzeitig ein Schutzmechanismus der Tumorzellen vor körpereigenen Fresszellen aufgehoben werden. Der jeweilige Einsatz dieser Antikörper allein konnte im präklinischen Modell bereits Erfolge verzeichnen. Durch den kombinierten Einsatz der Antikörper wollen wir mögliche synergistische Therapieeffekte nutzen und erwarten, dass dadurch die Wirksamkeit der Therapie deutlich steigt“, erklärt sie.
Während eines Schulpraktikums im Krankenhaus ihrer Heimatstadt im Süden von Sachsen-Anhalt konnte Felix bereits erste Eindrücke in der Pädiatrie gewinnen und wusste danach, dass es das ist, was sie später einmal machen möchte. Im Rahmen einer zunächst begonnenen Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin am Universitätsklinikum in Leipzig wurde dieser Wunsch gefestigt. „Mit der Kinderonkologie bin ich dann während meines Medizinstudiums hier in Magdeburg in Berührung gekommen. Die Herausforderungen der Kinder und Jugendlichen, sowie deren Familien im Umgang mit dieser schweren Krankheit waren für mich ganz besonders eindrucksvoll. Ich möchte Teil eines Forschungsprozesses sein, um langfristig die Lebensqualität dieser Kinder zu verbessern.“
Mit dem Stipendium wird sich die Medizinstudentin ab April voll und ganz auf ihre Doktorarbeit und das kommende Forschungsjahr konzentrieren können. „Die Auswahl durch ein Expertengremium der GPOH und der José Carreras Leukämie-Stiftung bestätigt einmal mehr die hohe Relevanz des Projektes und ich bin sehr dankbar für die Unterstützung. Im Bewerbungsprozess wurde ich stark von meiner künftigen Arbeitsgruppe unterstützt und ich freue mich sehr auf die gemeinsame Arbeit in einem tollen Team“, erklärt sie.
Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung
Die José Carreras Leukämie-Stiftung fördert wissenschaftliche Forschungsprojekte, Infrastrukturprojekte und Sozialprojekte. 1987 erkrankte Stifter José Carreras an Leukämie. Aus Dankbarkeit über die eigene Heilung gründete er 1995 den gemeinnützigen Deutsche José Carreras Leukämie Verein und anschließend die dazugehörige Stiftung. Seither wurden bereits über 235 Millionen Euro an Spenden gesammelt und über 1.400 Projekte finanziert, die den Bau von Forschungseinrichtungen und Behandlungseinrichtungen, die Erforschung und Heilung von Leukämie und anderer hämato-onkologischer Erkrankungen, die Förderung von jungen Wissenschaftler:innen im Rahmen von Stipendienprogrammen sowie die Unterstützung der Arbeit von Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen zum Ziel haben.
Über die mit je 12.000 Euro dotierten Promotionsstipendien werden Doktoranden mit 1.000 Euro pro Monat unterstützt. Außerdem können 400 Euro für Reisekosten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Projekt stehen, zusätzlich beantragt werden. Der Förderzeitraum beträgt maximal 12 Monate.
Foto: Portrait Doktorandin Elisa Felix. (c) Fotografin: Sarah Kossmann/UMMD