Die Stornierungswelle im Wohnungsbau brandet höher. Im September waren 16,7 Prozent der befragten Unternehmen davon betroffen, nach 11,6 Prozent im Vormonat. Das ergaben die Umfragen des ifo Instituts. âAufgrund der explodierenden Material- und Energiepreise sowie der steigenden Finanzierungszinsen ist die Planungssicherheit dahin. Die Baukosten steigen immer weiter. FĂŒr einige Bauherren ist das alles nicht mehr darstellbar, sie stellen Projekte zurĂŒck oder ziehen ganz die ReiĂleineâ, sagt ifo Forscher Felix Leiss.
Die GeschĂ€ftserwartungen trĂŒbten sich nochmals ein. Sie fielen auf minus 53,2 Punkte, das ist auĂergewöhnlich schwach. âDie Unternehmen verfĂŒgen im Schnitt immer noch ĂŒber groĂe Auftragsreserven, aber die Zukunftssorgen waren selten so groĂ. Die Erwartungen notieren auf dem tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991â, ergĂ€nzt Leiss. Weiterhin gab es viele Probleme beim Baumaterial, 32,7 Prozent der Unternehmen meldeten EngpĂ€sse. Im Vormonat hatte der Anteil noch bei 36,4 Prozent gelegen. âDie MaterialengpĂ€sse entspannen sich nur langsam und die hohen Energiepreise verteuern das knappe Material zusĂ€tzlich. Die Bauunternehmen mĂŒssen die höheren Beschaffungskosten an die Kunden weitergeben. FĂŒr die kommenden Monate sind auf breiter Front weitere Preiserhöhungen geplantâ, erklĂ€rt Leiss. Die PreisplĂ€ne erhöhten sich von 48,4 auf 49,5 Punkte.
Text/Foto: ifo Institut