Magdeburg. Ines Geipel setzt sich auch in ihrem jüngsten Buch „Fabelland“ mit den Untiefen der deutsch-deutschen Vergangenheit auseinander. Zum 35. Jahrestag des Mauerfalls fragt sie nach der Erinnerung an dieses Datum in der Gegenwart
Welche Geschichten erzählt man sich über das seit nunmehr 35 Jahren wiedervereinigte Deutschland? In ihrem jüngsten Buch „Fabelland. Der Osten, der Westen, der Zorn und das Glück“ geht die Autorin Ines Geipel den ganz unterschiedlichen Erzählungen eingehend nach. Am Dienstag, 12. November, ist sie um 19.30 Uhr zur Lesung und zum Gespräch in der Stadtbibliothek zu Gast.
Der 9. November 1989. In Berlin fällt die Mauer. Es ist einer der glücklichsten Momente der deutschen Geschichte. Ines Geipel ist bereits im Sommer in den Westen geflüchtet und erlebt den Zeitriss, die Hoffnungen und Aufbrüche als Studentin in Darmstadt. 35 Jahre danach erinnert sie sich: Wie fühlte er sich an, dieser historische Moment des Glücks? Wie erzählen wir uns Ost und West und die Wiedervereinigung? Woher kommt all der Zorn, woher die Verleugnung, wenn es um den aktuellen Zustand des Landes geht?
Mit großer Klarheit und Offenheit geht Ines Geipel noch einmal zurück. Zurück in die politische Umbruchslandschaft nach 1989, in die eigene Familie, zurück in all die verstellten, besetzten Räume der Erinnerung, zurück zu den Verharmlosungen und Legenden, die die Gegenwart aus ihrer Sicht so vergiften.
Ines Geipel, geboren 1960, ist Schriftstellerin und Professorin für Verskunst an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Das zentrale Thema ihrer Arbeit als Autorin und Herausgeberin ist die deutsche Gewaltgeschichte sowohl des Nationalsozialismus als auch der DDR-Diktatur. Vielfach ausgezeichnet ist Ines Geipel zuletzt 2023 mit dem Erich-Loest-Preis geehrt worden.
Gemeinsam mit der Stadtbibliothek lädt die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt zur Lesung und zum Gespräch mit Ines Geipel am Dienstag, 12. November, um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109 ein. Der Eintritt ist frei.
Quelle: Stadtbibliothek Magdeburg / Dr. Maik Hattenhorst