Inflationsrate im April 2023 bei +7,2 % / Nahrungsmittel bleiben Preistreiber

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Verbraucherpreisindex, April 2023

+7,2 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

+0,4 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, April 2023

+7,6 % zum Vorjahresmonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

+0,6 % zum Vormonat (vorlÀufiges Ergebnis bestÀtigt)

Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als VerĂ€nderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im April 2023 bei +7,2 %. Im MĂ€rz 2023 hatte die Inflationsrate noch bei +7,4 % gelegen. „Die Inflationsrate hat sich damit den zweiten Monat in Folge abgeschwĂ€cht, bleibt jedoch auf einem hohen Niveau“, sagt Ruth Brand, PrĂ€sidentin des Statistischen Bundesamtes, und ergĂ€nzt: „Die Nahrungsmittel bleiben auch im April der stĂ€rkste Preistreiber unter den Waren und Dienstleistungen im Warenkorb.“ Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im April 2023 gegenĂŒber dem Vormonat MĂ€rz 2023 um 0,4 %.

Energieprodukte binnen Jahresfrist um 6,8 % teurer

Die Preise fĂŒr Energieprodukte lagen im April 2023 um 6,8 % ĂŒber dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Teuerung der Energieprodukte hat sich nach einer deutlichen AbschwĂ€chung im MĂ€rz 2023 (+3,5 %) damit wieder verstĂ€rkt, lag aber weiterhin unterhalb der Gesamtteuerung. Verantwortlich fĂŒr den seit MĂ€rz 2023 unterdurchschnittlichen Preisauftrieb der Energie binnen Jahresfrist ist insbesondere ein Basiseffekt aufgrund der starken Preisanstiege im Vorjahr infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Haushaltsenergie insgesamt verteuerte sich von April 2022 bis April 2023 mit +21,1 % jedoch nach wie vor besonders stark:

Überdurchschnittlich erhöhten sich hier die Preise fĂŒr Erdgas (+33,8 %) sowie fĂŒr Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (+29,8 %). Auch fĂŒr Strom (+15,4 %) und FernwĂ€rme (+12,3 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich mehr als vor einem Jahr bezahlen. Hingegen verbilligte sich leichtes Heizöl mit -21,8 % deutlich, Kraftstoffe waren um 9,4 % gĂŒnstiger als vor einem Jahr. Insgesamt ist die Preisentwicklung bei Energie durch viele Faktoren geprĂ€gt, so auch durch die Preisbremsen fĂŒr Strom, Erdgas und FernwĂ€rme, die seit Januar 2023 wirksam sind.

Nahrungsmittel bleiben Preistreiber und verteuerten sich binnen Jahresfrist um 17,2 %

Die Preise fĂŒr Nahrungsmittel erhöhten sich im April 2023 ĂŒberdurchschnittlich um 17,2 % gegenĂŒber dem Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb fĂŒr Nahrungsmittel hat sich binnen Jahresfrist etwas abgeschwĂ€cht, im MĂ€rz 2023 hatte er noch bei +22,3 % gelegen. Im April 2023 wurden jedoch wie bereits in den vorherigen Monaten bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet, vor allem bei Molkereiprodukten (+34,8 %), Brot und Getreideerzeugnissen (+21,3 %), Fisch, Fischwaren und MeeresfrĂŒchten (+19,7 %) sowie Zucker, Marmelade, Honig und anderen SĂŒĂŸwaren (+19,6 %).

Inflationsrate ohne Energie und Nahrungsmittel bei +5,8 %

Im April 2023 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +7,2 %. Die Inflationsrate ohne BerĂŒcksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln lag mit 5,8 % deutlich niedriger und zeigt, wie stark die Nahrungsmittelpreise die Gesamtteuerung prĂ€gen. Gleichzeitig wird durch diese KenngrĂ¶ĂŸe deutlich, dass auch in anderen GĂŒterbereichen die Teuerung hoch ist. Bereits im Dezember 2022 lag der Verbraucherpreisindex ohne Energie und Nahrungsmittel ĂŒber der FĂŒnf-Prozent-Marke und hat sich seit Jahresbeginn weiter erhöht (Januar 2023: +5,6 %; Februar 2023: +5,7 %; MĂ€rz 2023: +5,8 %).

Waren verteuerten sich gegenĂŒber April 2022 um 9,3 %

Die Preise fĂŒr Waren insgesamt erhöhten sich im April 2023 gegenĂŒber dem Vorjahresmonat um 9,3 %. VerbrauchsgĂŒter verteuerten sich mit +11,4 % besonders stark, vor allem infolge des Preisanstiegs bei Nahrungsmitteln. SpĂŒrbar teurer waren hier außerdem Bier (+15,0 %), VerbrauchsgĂŒter fĂŒr die Körperpflege (+14,4 %) und alkoholfreie GetrĂ€nke (+13,5 %). Die Preise von GebrauchsgĂŒtern lagen gegenĂŒber April 2022 um 5,9 % höher, darunter zum Beispiel Möbel und Leuchten (+9,9 %) sowie HaushaltsgerĂ€te (+7,7 %).

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 4,7 %

Die Preise fĂŒr Dienstleistungen insgesamt lagen im April 2023 um 4,7 % ĂŒber dem Niveau des Vorjahresmonats. Darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten um 2,0 %. Weitaus deutlicher erhöhten sich unter anderem die Preise fĂŒr Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen (+14,8 %), fĂŒr Pauschalreisen sowie Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (jeweils +10,4 %). Binnen Jahresfrist verbilligten sich hingegen die Telekommunikationsdienstleistungen (-1,0 %).

Preisanstieg gegenĂŒber Vormonat um 0,4 %

Im Vergleich zum MĂ€rz 2023 stieg der Verbraucherpreisindex im April 2023 um 0,4 %. Teurer wurden unter anderem Bekleidungsartikel (+1,8 %) und Übernachtungen (+1,6 %). Auch die Preise fĂŒr Energie insgesamt zogen an (+0,7 %), trotz Preisbremse insbesondere fĂŒr FernwĂ€rme (+3,3 %). Auch Kraftstoffe insgesamt wurden teurer (+1,6 %, darunter Superbenzin: +2,8 %, dagegen Dieselkraftstoff: -2,1 %). GĂŒnstiger als einen Monat zuvor waren leichtes Heizöl (-3,1 %) und Erdgas (-0,3 %). Auch fĂŒr Nahrungsmittel insgesamt mussten die privaten Haushalte im Vormonatsvergleich etwas weniger bezahlen (-0,8 %). Hier gingen vor allem die Preise fĂŒr GemĂŒse (-7,5 %, darunter frisches GemĂŒse: -10,0 %) sowie fĂŒr Speisefette und Speiseöle (-3,0 %, darunter Sonnenblumenöl, Raps oder Ähnliches: -8,2 %; Butter: -3,6 %) zurĂŒck.

Destatis am 10. Mai 2023

Symbolfoto/pixabay