Der Krieg scheint festgefahren. Seit über zwanzig Monaten wehrt sich die Ukraine gegen den russischen Angriff. Um gegen Putins Truppen bestehen zu können, ist das Land auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen ist, darin sind sich Experten einig. Doch wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft vermeldet, befinden sich die internationalen Ukraine-Hilfen auf dem niedrigsten Stand seit Kriegsbeginn.
Gleichzeitig scheint die Unterstützung des Westens weiter ins Wanken zu geraten: In den USA sind die Mittel für militärische Hilfe so gut wie ausgeschöpft, ein neues Milliardenpaket haben die Republikaner im US-Senat diese Woche mit einstimmigem Votum vorerst verhindert. Während US-Präsident Joe Biden vor fatalen Folgen für die nationale Sicherheit warnt, gefährdet ein Streit über den EU-Haushalt auch die europäischen Ukraine-Unterstützung. Beim EU-Gipfel in der kommenden Woche soll eine Einigung erzielt werden. Der ungarische Präsident Viktor Orbán hat allerdings bereits mit einer Blockade gedroht.
Warum wackelt die Ukraine-Unterstützung des Westens? Was bedeutet das Zögern der USA und Europa für den Verlauf des Krieges? Wächst das Russland-nahe Lager in der EU mit dem Wahlsieg des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders weiter an? Welche Signale sendet das nach Moskau – und hat Putin, der nächstes Jahr wieder als Präsident kandidiert, am Ende doch den längeren Atem?
Eva Lindenau diskutiert mit:
Sabine Adler, Osteuropa-Expertin Deutschlandradio
Vassili Golod, ARD-Studio Kiew
Erik Kirschbaum, US-amerikanischer Journalist
Rob Savelberg, Deutschlandkorrespondent De Telegraaf, Niederlande
Text/Foto: phoenix