Internationaler Tag des Ehrenamts: DRK fordert mehr Anerkennung für das Ehrenamt

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Magdeburg, 5. Dezember 2024 – Die multiplen Krisen unserer Zeit werden sich nicht ohne das Ehrenamt bewältigen lassen. Zum Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember verweist der Landesverband des DRK Sachsen-Anhalt auf die zentrale Bedeutung des Ehrenamts für die Gesellschaft.

Dr. Carlhans Uhle, Landesgeschäftsführer des DRK Sachsen-Anhalt dazu:

„Wir leben in einer Zeit zunehmender Individualisierung, in der die Freiheit des Einzelnen eine größere Bedeutung zu haben scheint, als das natürliche Interesse des Menschen an gemeinschaftlichem Erleben. Dennoch ist der Mensch ein soziales Wesen, das auf Gemeinschaft angewiesen. Als DRK bieten wir vielen Menschen diese Gemeinschaft mit einem hohen Identifikationswert und starkem Zusammenhalt.“

Das Ehrenamt bildet in allen Einsatzfeldern des DRK eine tragende Säule. Über 450.000 Menschen üben deutschlandweit in den Bereitschaften, der Wasserwacht, dem Jugendrotkreuz, der Bergwacht oder in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit und an vielen anderen Stellen im In- und Ausland eine ehrenamtliche Tätigkeit aus. In Sachsen-Anhalt engagieren sich etwa 7000 Ehrenamtler im DRK.

Sie sorgen so dafür, dass das DRK ein großes Angebot an Hilfeleistungen aufrechterhalten kann. Ein starkes Ehrenamt bildet die Voraussetzung dafür, dass die Gesellschaft auf die vielfältigen Anforderungen reagieren kann, bei denen staatliche Strukturen allein an ihre Grenzen stoßen würden. So werden beispielsweise rund 90 Prozent der einsatzrelevanten Aktivitäten im deutschen Bevölkerungsschutzsystem von qualifizierten Ehrenamtlichen geleistet.

Das heißt aber auch, dass das Ehrenamt geeignete Rahmenbedingungen vorfinden muss, unter denen es reibungslos agieren kann. Dafür bedarf es aus Sicht des DRK einer verlässlichen Finanzierung von Personal, Räumen und Material, das den Engagierten zugutekommt und ihre Tätigkeiten ermöglicht: Dabei verändern sich die bevorzugten Arten des Engagements mit der Zeit, jedoch der Wille der Bevölkerung, sich ehrenamtlich einzubringen, ist ungebrochen.

In diesem Zusammenhang weist das DRK unter anderem darauf hin, dass bisher immer noch keine bundesweit flächendeckende Regelung zur Gleichstellung von ehrenamtlichen Helfenden der anerkannten Hilfsorganisationen mit Einsatzkräften von THW und Freiwilligen Feuerwehren existiert. Es ist aus Sicht des DRK essenziell, dass der Gesetzgeber endlich einheitliche Regelungen im Hinblick auf rechtliche Freistellungsansprüche, Ersatzleistungen und soziale Absicherung beschließt. Diese müssen auch für Aus- und Fortbildungsmaßnahmen sowie Übungen und Einsätze gelten, die nicht als Katastrophenfall eingestuft werden.

Carlhans Uhle sagt: „Ehrenamtliches Engagement ist keine Selbstverständlichkeit. Die Maßnahmen zur Gleichstellung von ehrenamtlich Helfenden wären ein wichtiger Schritt deren Leistungen stärker zu würdigen. Sie sollten daher spätestens in der nächsten Legislaturperiode beschlossen werden.“

Das DRK bietet mit Anpacken eine Plattform, über die Interessierte ein für sie passendes Ehrenamt finden können.

Titelfoto: Ehrenamtliche der DRK Gemeinschaften beim landesweiten Ausbildungstag

(c) DRK Landesverband Sachsen-Anhalt