Jahresbilanz Diensthundwesen 2024: Mehr als 2.000 Einsätze für Diensthunde der Landespolizei

Veröffentlicht in: Heute in Sachsen-Anhalt | 0

Magdeburg. Die Diensthunde der Landespolizei haben auch im vergangenen Jahr erneut herausragende Arbeit geleistet. Im Jahr 2024 waren die 82 Polizeihunde in 2.067 Einsätzen insgesamt 6.933 Stunden auf Spurensuche. Dabei waren die Supernasen wie Banknotenspürhündin „Maly“ oder Sprengstoffspürhündin „Gisela“ beim Aufspüren von Fährten, Sprengstoffen, Rauschgift, Leichen, Banknoten, Brandmitteln oder Datenträgern.

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Unsere Diensthunde sind eine unverzichtbare Unterstützung für die Landespolizei und ergänzen die technischen Ressourcen auf einzigartige Weise. Sie arbeiten ‚Pfote in Hand‘ mit ihren menschlichen Teampartnern und übernehmen eine zentrale Rolle bei der Suche nach vermissten Personen, der Verfolgung von Straftätern und dem Auffinden unterschiedlichster Beweismittel. Ein herzliches Dankeschön geht an alle Polizistinnen und Polizisten der Diensthundführereinheiten, die sich mit Hingabe um die Ausbildung, Pflege und auch die Integration der Hunde ins Familienleben kümmern. Sie verwandeln einen süßen Welpen in einen vielseitigen und zuverlässigen Helfer im Einsatz.“

Die Fährtenspürhunde kamen im vergangenen Jahr mit 1.805 Einsätzen am häufigsten zum Einsatz. Auf den Geruchssinn der Rauschgiftspürhunde wurde in 158 Einsätzen zurückgegriffen, Sprengstoffspürhunde waren 209 Mal, a-typische Personenspürhunde 32 Mal und Leichenspürhunde 30 Mal im Einsatz.

Ein Beispiel: Am 28. November 2024 kam es in einer Wohnung in Stendal zu einem versuchten Tötungsdelikt mittels Schusswaffe. Da die Schusswaffe vor Ort nicht aufgefunden werden konnte, wurde am Folgetag ein Sprengstoffspürhund zur Suche nach der Tatwaffe angefordert und eingesetzt. Der Diensthund konnte in einem Kellerraum die in einer Plastiktüte hinter einem Reifenstapel versteckte Schusswaffe auffinden.

Die erstmalige Ausbildung eines Anwesenheitsspürhundes im Jahr 2023 wurde im vergangenen Jahr weiter fortentwickelt. So konnte in 2024 im Rahmen der Junghundausbildung von Personenspürhunden ein weiterer Diensthund als Anwesenheitsspürhund zertifiziert werden. Durch diese zusätzliche Ausbildung ist der Personenspürhund nach der Geruchsvorgabe in der Lage, mithilfe eines technischen Verfahrens die frühere Anwesenheit eines Tatverdächtigen am Tatort nachzuweisen – selbst wenn sich die Person nicht mehr dort befindet. Der Landespolizei stehen nun zwei spezialisierte Anwesenheitsspürhunde zur Verfügung.

Hintergrund:

Die Diensthundführerschule in Pretzsch ist das zentrale Ausbildungs- und Kompetenzzentrum für das Diensthundwesen in Sachsen-Anhalt. Hier werden Diensthunde für die Landespolizei angekauft, auf ihren Einsatz vorbereitet, ausgebildet und während ihrer gesamten Dienstzeit begleitet, weitergebildet sowie geprüft und zertifiziert.

Alle Diensthunde absolvieren eine Ausbildung in einem speziellen Einsatzbereich. Etwa ein Drittel von ihnen wird zusätzlich dual ausgebildet, das heißt, sie durchlaufen neben ihrer Spezialisierung auch die Schutzhundausbildung. Die Qualifikation als Schutzhund setzt den erfolgreichen Nachweis in den Bereichen Nasenarbeit, Gehorsam und Schutzdienst voraus.

In Sachsen-Anhalt wird auf eine rein duale Verwendung von Diensthunden verzichtet. Dadurch ergibt sich eine große Vielfalt bei den eingesetzten Hunderassen. Diese sind genauso abwechslungsreich wie ihre Einsatzgebiete. Neben dem deutschen bzw. belgischen Schäferhund, vorwiegend des Typs „Malinois“, stehen Labradore, Weimaraner, Terrier-Mix, Australian Shepherd, Gebirgsschweißhunde, Bracken-Mix, also Jagdgebrauchshunderassen sowie Mischlingsgattungen aus Jagdgebrauchshunderassen zur Verfügung.

In diesem Jahr feiert die Diensthundführerschule ihr 75-jähriges Bestehen. Mit einem Tag der offenen Tür, am 6. September 2025, stellt sie sich und die Ausbildung der Diensthunde vor.

Quelle: Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt am 05. März 2025

Foto: Die Diensthundführereinheit der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Trotz aller moderner Technik ist der Einsatz der Spürnasen unersetzbar und weiterhin wichtig.

(c) Landespolizei Sachsen-Anhalt