Japanischer Botschafter zum Antrittsbesuch im Alten Rathaus / Hidenao Yanagi trÀgt sich ins Goldene Buch ein

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Magdeburg. OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris hat heute den japanischen Botschafter, S. E. Hidenao Yanagi, im Alten Rathaus empfangen. WĂ€hrend seines Besuches trug sich der Diplomat in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein. Es war die mittlerweile fĂŒnfte Eintragung eines politischen Vertreters Japans in Magdeburg.
 
Hidenao Yanagi (Foto) wurde am 16. Oktober 1958 in Tokyo geboren. Er absolvierte im MĂ€rz 1982 sein Studium an der FakultĂ€t fĂŒr Kultur- und Geisteswissenschaften der UniversitĂ€t Tokyo mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen. Bereits im April desselben Jahres trat er in das Außenministerium ein und begann seine Karriere im diplomatischen Dienst.
 
Im Laufe seiner Karriere hat Hidenao Yanagi verschiedene Positionen bekleidet, darunter als BotschaftssekretĂ€r in den Botschaften von Japan in Österreich und in Deutschland. Er war auch in verschiedenen Abteilungen des japanischen Außenministeriums tĂ€tig, darunter in der Wirtschaftsabteilung, der Asienabteilung und der Abteilung fĂŒr wirtschaftliche Zusammenarbeit. Zudem wirkte er als Gesandter in der Botschaft von Japan in Indien und als Generalkonsul am Japanischen Generalkonsulat in MĂŒnchen. Im Dezember 2020 wurde er zum außerordentlichen und bevollmĂ€chtigten Botschafter von Japan in Deutschland ernannt.
 
Als Symbol der engen Beziehungen zu Japan wird die Landeshauptstadt gemeinsam mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt, dem Verein Otto pflanzt! und den Oldies for Future Magdeburg am 6. August im Rahmen der Organisation „Mayors for Peace“ einen Gingkobaum auf der GrĂŒnflĂ€che der StĂ€dtepartnerschaften am Askanischen Platz enthĂŒllen. Der Ableger der 2. Generation der BĂ€ume, die den Atombombenabwurf auf Hiroshima ĂŒberlebt haben, wird auf die Bedeutung des Friedens aufmerksam machen und die BemĂŒhungen fĂŒr eine atomwaffenfreie Welt unterstĂŒtzen. An der Veranstaltung wird auch der KulturattachĂ© der japanischen Botschaft, Yasuhiro Kitaura, teilnehmen.
 
Die Organisation „Mayors for Peace“ wurde 1982 auf Initiative des damaligen BĂŒrgermeisters von Hiroshima, Takeshi Araki, gegrĂŒndet. Seit 1985 ist Magdeburg Mitglied dieses BĂŒndnisses. Dem Netzwerk gehören mittlerweile fast 8.000 StĂ€dte in ĂŒber 160 LĂ€ndern an. Gemeinsam setzen sie sich durch Projekte, Initiativen und politische Partizipation fĂŒr das Ende der Weiterentwicklung, Produktion und Tests von Atomwaffen ein.
 
Beziehungen zwischen Magdeburg und Japan

Die intensiven Verbindungen zwischen der Landeshauptstadt und Japan reichen bis in die DDR-Zeit zurĂŒck. 1974 gestalteten die Bildhauer Gerhard Rommel und Karl-GĂŒnter Möpert die Stele der Völkerfreundschaft auf der Anhöhe des LukashĂŒgels.
 
Gerhard Rommel gestaltete zur Mahnung an die AtombombenabwĂŒrfe der USA in Hiroshima und Nagasaki 1981 ein Duplikat der Stele aus Marmor fĂŒr den „Park des Friedens“ in Nagasaki als Geschenk der DDR an die UniversitĂ€ts- und Hafenstadt. An der Stele der Völkerfreundschaft in Magdeburg wiederum liegt unter einer Platte aus bruchsicherem Glas ein Stein aus Nagasaki. Der Stein stammt aus der am 9. August 1945 zerstörten Stadt. Von dort wurde er nach Magdeburg gebracht.
 
Seit 1993 besteht die Deutsch-Japanische-Gesellschaft (DJG) Sachsen-Anhalt e.V. mit Hauptsitz in Magdeburg. Die DJG organisiert regelmĂ€ĂŸig abwechslungsreiche AusflĂŒge, VortrĂ€ge und Veranstaltungen mit Japan-Bezug. Im Jahr 2013 grĂŒndete die DJG die Taiko-Gruppe „Akaishi Daiko Deutschland“. Parallel dazu entwickelte sich an der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg eine lebendige wissenschaftlich-technische Kooperation mit der Niigata University in Japan. Zahlreiche Studierende und Hochschullehrende nehmen regelmĂ€ĂŸig an Austauschprogrammen teil. DarĂŒber hinaus leben derzeit rund 20 japanische Familien in Magdeburg.
 
Hintergrundinfos zum Goldenen Buch der Landeshauptstadt Magdeburg

Das Goldene Buch der Stadt gibt es seit 1931. Eingerichtet wurde es wĂ€hrend der Amtszeit von OberbĂŒrgermeister Hermann Beims. Mitglieder des Magistrats trugen sich am 10. Mai 1931 als Erste in das Buch ein. Die EintrĂ€ge aus der Zeit zwischen 1931 und 1949 sind nicht mehr auffindbar. Von 1949 bis 1985 gab es ein Erinnerungsbuch, in das sich GĂ€ste der Stadt eintrugen. Seit 1985 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergefĂŒhrt. Der Eintrag ist eine Ehrung fĂŒr Persönlichkeiten, die die Stadt besuchen oder sich in besonderer Weise um Magdeburg verdient gemacht haben.
 
Eine Liste der Persönlichkeiten, die sich im Goldenen Buch seit 1990 eingetragen haben, ist im Internet unter https://www.magdeburg.de/index.php?NavID=37.449 verfĂŒgbar.

Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg

Foto (c) Botschaft von Japan in Deutschland