Kampf gegen Drogenkriminalität: Alexander Poitz: „Wir brauchen einen besseren Schutz gegen Innentäter“

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Berlin. Beim Kampf gegen die Drogenschwemme in Europa kommt den Einfuhrkontrollen in den Seehäfen eine entscheidende Bedeutung zu. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßt es deshalb ausdrücklich, dass heute die Innenministerinnen und Innenminister aus Belgien, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und Deutschland bei einer Zusammenkunft in Hamburg gemeinsam eine „Coalition of European countries against serious and organised crime“ ins Leben rufen wollen. „Der Drogenhandel kennt keine Grenzen. Deshalb ist es gut, dass die EU-Länder mit den größten Seehäfen in Europa ihre Einfuhrkontrollen in Zukunft nicht nur ausbauen, sondern auch eng miteinander abstimmen wollen. Das Ausweichen auf neue, vermeintlich weniger überwachte Drogenrouten wird dadurch deutlich erschwert“, begrüßt der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Alexander Poitz (Foto) das neue, von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) initiierte Anti-Drogen-Netzwerk.

Um die Einfuhr von Drogen nach Europa zu verhindern, sind nach Einschätzung der GdP allerdings auch verstärkte Anstrengungen zum Schutz vor Innentätern in den Häfen erforderlich. „Den Drogenkartellen gelingt es immer wieder, einzelne Hafenbeschäftigte zu erpressen und zu bedrohen, damit die mit Drogen beladenen Container unkontrolliert aus den Häfen herausgebracht werden können“, berichtet der stellvertretende GdP-Vorsitzende. „Deshalb müssen die Beschäftigten in den Häfen deutlich besser geschult und sensibilisiert werden. Zudem müssen die Zuverlässigkeits- und Sicherheitsüberprüfungen ausgebaut und verstärkt werden“, fordert Poitz.

Darüber hinaus verlangt die GdP, dass der Staat mehr Personal für die Einfuhrkontrollen zur Verfügung stellt. „Solange es nur einzelne Stichproben gibt, werden wir den Drogenhandel nicht unterbinden können“, betont der stellvertretende GdP-Vorsitzende. Das dazu erforderliche zusätzliche Personal bei den Polizeien von Bund und Ländern sowie beim Zoll könne mit Hilfe des neuen „Sondervermögens Innere Sicherheit“ finanziert werden, für das sich die GdP bereits seit längerer Zeit stark macht.

Foto: Alexander Poitz (c) Kay Herschelmann