Als in einem Tunnel in Norwegen ein Tankwagen verunglückt und ein Schneesturm einen der beiden Eingänge blockiert, fällt der Rettungseinsatz einer einzelnen, kleinen Feuerwache zu.
Einer der Feuerwehrmänner erfährt, dass auch seine wegen eines Streites ausgerissene Tochter in dem Tunnel eingeschlossen ist. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, als durch ein Feuer an der Unfallstelle eine akute Erstickungsgefahr droht.
Das Verhältnis zwischen der Jugendlichen Elise (Ylva Lyng Fuglerud) und ihrem Vater Stein (Thorbjørn Harr) ist seit dem Tod von Elises Mutter angespannt. Als der Feuerwehrmann Stein verkündet, dass seine neue Lebensgefährtin Ingrid (Lisa Carlehed) am bevorstehenden Weihnachtsfest teilnehmen soll, nimmt Elise erbost Reißaus und setzt sich in einen Fernbus nach Oslo.
Derweil wird Stein mit seinen Feuerwehrkollegen zu einem Noteinsatz gerufen: Mitten im dichten Vorweihnachtsverkehr ist im neun Kilometer langen Storfjell-Tunnel ein Tankwagen verunglückt. Der Unfall, der anfänglich nur eine Tunnelsperrung nach sich zog, eskaliert schnell zu einem Katastrophenfall, als das beschädigte Fahrzeug explodiert und durch den damit einhergehenden Brand eine akute Erstickungsgefahr droht.
Stein und sein Team erreichen in kurzen Abständen zwei weitere, schwerwiegende Hiobsbotschaften: Zum einen müssen sie sich allein der gefährlichen Rettungsmission stellen, da ein Schneesturm die Zufahrt weiterer Rettungskräfte von der anderen Tunnelseite verhindert. Zum anderen erfährt Stein, dass Elises Bus im Tunnel eingeschlossen ist.
In dem von Rauch vernebelten und aufgeheizten Autotunnel macht sich Stein zu einer ungewissen Suche nach Elise auf. Bald obliegt ihm zudem die Rettung zweier elternloser Mädchen, die von der engagierten Notrufmitarbeiterin Andrea (Ingvild Holthe Bygdnes) aufgrund fehlender Kameras blind durch das Tunnelchaos geleitet werden müssen.
Elise, die dank ihres Vaters die örtlichen Tunnel in- und auswendig kennt, stößt unterdessen auf eigene Faust eine Evakuierung ihrer Mitreisenden zu einem versteckten Schutzraum an und wird dabei von dem gleichaltrigen Rafa (Daniel Alexander Skadal) unterstützt, den sie im Bus kennengelernt hat.
Der schwindende Sauerstoff lässt alle Rettungsvorhaben zu einem Wettlauf gegen die Zeit werden.
Das norwegische Actiondrama „The Tunnel“ bietet seinem Publikum emotionsgeladenen Nervenkitzel und kontrastiert visuell effektiv schneeweiße Außenkulissen mit hitzigen und beklemmenden Katastrophenbildern aus einem Autotunnel, der zur lebensbedrohlichen Falle wird.
Bewusst unterläuft der Film das Klischee des unverletzlichen Einzelhelden und widmet sich stattdessen dem mutigen Rettungseinsatz mehrerer Alltagshelden, die sich einer albtraumhaften Katastrophe stellen.
Für den Regisseur Pål Øie, der zugibt, das von ihm entworfene Handlungsszenario selbst als herausfordernd und einschüchternd zu empfinden, liegt in ebendieser Auseinandersetzung mit dem menschlichen Verhalten während Katastrophensituationen der zentrale Kern seines Spielfilms. Hierhin begründet sich sodann auch unweigerlich die sehr emotionale Zeichnung der Figuren und der Handlungsentwicklung des Films.
Wenngleich der im Film zentrale „Storfjell-Tunnel“ in der Realität so nicht existiert und der für den Dreh gewählte Ospeli-Tunnel mit rund 2,6 Kilometern Länge deutlich kürzer ausfällt als sein Spielfilm-Abbild, wurde das Gefahrenpotenzial des in „The Tunnel“ dargestellten Szenarios im Rahmen der Konzeption des Projektes als durchaus realitätsnah eingestuft.
So gilt in norwegischen Tunneln, die oftmals weder über Notausgänge noch über Schutzräume verfügen, das sogenannte Selbstrettungsprinzip. Katastrophen, wie sie Øies Spielfilm erzählt, konnten in Norwegen so in der Vergangenheit nur durch den Mut und die Zivilcourage der Bevölkerung und der Einsatzkräfte abgewendet werden.
Laufzeit: 95 Minuten
Genre: Katastrophenfilm, N 2019
Regie: Pål Øie
FSK: 12
Schauspieler:
Stein – Thorbjørn Harr
Ingrid – Lisa Carlehed
Elise – Ylva Fuglerud
Andrea – Ingvild Holthe Bygdnes
Ivar – Mikkel Bratt Silset
Kurt – Peter Førde
Video verfügbar ab 13.02.2023, 23:50 Uhr
Trailer: