Magdeburg. Die Gesundheit des Salbker Sees wurde in den letzten Jahren intensiv diskutiert. Die grüne Stadträtin Kathrin Natho (Foto) fordert die Stadtverwaltung auf, endlich eine Lösung zu finden und mit der Rettung des Salbker Sees zu beginnen.
Die Untersuchungen des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) zeigten, dass der Salbker See eine sehr schlechte Wasserqualität hat, was zu wiederholtem Fischsterben geführt hat. Durch den hohen Phosphatgehalt wachsen Blaualgen. Dadurch fehlt im Sommer Sauerstoff und der See kippt. Das Problem verschlimmert sich jedes Jahr.
Laut Landesamt für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft würde sich die Situation nur durch einen Anschluss an die Elbe verbessern : „(…) eine nachhaltige Problemlösung ist nur mit einem hydraulisch-funktionellen Anschluss an die Elbe erreichbar“.
Kathrin Natho betont: „Der Anschluss der Seen an die Elbe saniert nicht nur die Seen, sie könnten in dem Zuge auch touristisch als Naherholungsgebiet entwickelt werden.“
Die Experten sind sich einig. Der Stadtrat hat Gelder für eine Machbarkeitsstudie beschlossen. Nun sieht die grüne Umweltpolitikerin die Verwaltung in der Verantwortung endlich Entscheidungen zu treffen. „Anstatt zu handeln, erwidert die Stadtverwaltung, dass der Wasserstand der Elbe meistens zu niedrig ist, um die Seen zu durchströmen. Es wird sogar von einem „Leerlaufen“ geredet. Das wird als Argument genommen, die wissenschaftlichen Argumente abzutun.“
Ob Wasser von der Elbe in die Seen fließt, hängt natürlich vom Wasserstand der Elbe ab, aber auch von der technischen Umsetzung des Zulaufs und des Ablaufs. Was in Ausschüssen bildlich demonstriert und erläutert wurde. „Da die Sohle des Sees tiefer liegt als die Elbe, kann der See überhaupt nicht leerlaufen“ unterstreicht Natho. Entscheidend ist jedoch die Höhe des Abflusses. Berechnungen haben gezeigt, dass ein Wasserstand von etwa 1,30 m an der Strombrücke schon ausreichend ist. Nach einer hundertjährigen Messreihe wäre ein Zulauf und Ablauf an etwa drei von vier Tagen gewährleistet. Laut Wissenschaft reicht das um eine erhebliche Verbesserung der Wasserqualität zu erreichen.
„Statt untätig der ökologischen Katastrophe zuzuschauen, muss die Voruntersuchung endlich beginnen. Unabhängig von der Nutzung, liegt es im Interesse der Stadt, den See zu sanieren. Das neue Wohngebiet auf dem Fahlberg-List-Gelände und der touristisch wichtige Elberadweg sollten nicht in der Nähe eines nach faulen Eiern und toten Fischen stinkenden Sees liegen.“ So Natho abschließend.
Foto (c) Marko Starkloff