FĂŒr angehende Juristinnen und Juristen in Sachsen-Anhalt ist auch das Wintersemester 2021/2022 von der Pandemie geprĂ€gt. Vielfach gibt es erneut Online-Vorlesungen anstelle von PrĂ€senzveranstaltungen. Bibliotheken sind teilweise nur eingeschrĂ€nkt nutzbar. Das gemeinsame Lernen sowie die persönlichen Kontakte zu Kommilitonen und Lehrenden sind trotz groĂer Anstrengungen der RechtsfakultĂ€t in Halle (Saale) deutlich erschwert.
Damit den Studierenden der Rechtswissenschaften in Sachsen-Anhalt keine Nachteile durch die PandemieumstĂ€nde entstehen, wird das Wintersemester 2021/2022 nicht auf den sogenannten Freischuss angerechnet. Darauf hat sich Justizministerin Franziska Weidinger in Abstimmung mit dem LandesjustizprĂŒfungsamt und dem Juristischen Bereich der Martin-Luther-UniversitĂ€t Halle-Wittenberg (MLU) verstĂ€ndigt. Die Regelung gilt fĂŒr alle Studierenden, die im Wintersemester 2021/2022 an der MLU fĂŒr das Studienfach Rechtwissenschaften immatrikuliert sind. Das Wintersemester 2021/2022 ist das nunmehr vierte Semester seit Pandemiebeginn, fĂŒr das diese Regelung gilt.
Sachsen-Anhalt Justizministerin Franziska Weidinger (Foto): âWir wollen mit der Regelung, die den Studierenden eine zusĂ€tzliche PrĂŒfungsmöglichkeit schafft, ein StĂŒck weit den Druck nehmen und die erschwerten Studienbedingungen in der Coronazeit berĂŒcksichtigen.â
Der sogenannte Freischuss (lt. Gesetz: âFreiversuchâ) ist eine Besonderheit im Rahmen der Ausbildung von angehenden Juristinnen und Juristen in Deutschland. Eigentlich kann die PflichtfachprĂŒfung in der ersten juristischen PrĂŒfung (vormals âErstes Staatsexamenâ) nur zwei Mal absolviert werden. Melden sich Studierende innerhalb einer bestimmten Frist (in der Regel bis zum Abschluss des 8. Fachsemesters), haben sie einen dritten Versuch, den „Freischuss“. Mit dieser zusĂ€tzlichen PrĂŒfungsmöglichkeit soll den Studentinnen und Studenten der Rechtswissenschaften ein Anreiz gegeben werden, zĂŒgig zu studieren und frĂŒhzeitig ihr Studium abzuschlieĂen. Zugleich nimmt die zusĂ€tzliche PrĂŒfungschance vielen Studierenden den Druck beim Schreiben der juristischen PflichtfachprĂŒfung.
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Ministerium fĂŒr Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt