Das BĂŒndnis KINDERGRUNDSICHERUNG kritisiert, dass die BekĂ€mpfung von Kinderarmut nur eine untergeordnete Rolle im Koalitionsvertrag spielt.
Verena Bentele, PrĂ€sidentin des Sozialverbands VdK und Sprecherin des BĂŒndnis KINDERGRUNDSICHERUNG mahnt:
âDer Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU/CSU verheiĂt nichts Gutes fĂŒr Kinder und Familien, die in Armut leben. Von einer Kindergrundsicherung will die zukĂŒnftige Regierung nichts mehr wissen. Die wenigen geplanten Ănderungen sind zwar gut, aber reichen nicht aus, um Kinderarmut wirkungsvoll zu bekĂ€mpfen. Es muss fĂŒr Familien einfacher sein, UnterstĂŒtzung zu erhalten und es braucht Leistungsverbesserungen. Die bisherigen Leistungen sind zu kompliziert und nicht gut aufeinander abgestimmt. AuĂerdem sind Leistungen, wie die KinderregelsĂ€tze in der Grundsicherung und der Kinderzuschlag, nicht ausreichend fĂŒr gesunde ErnĂ€hrung, gute Bildung und echte Teilhabe. Es braucht endlich einen Systemwechsel!â
Professorin Sabine Andresen, PrĂ€sidentin des Kinderschutzbundes und Koordinatorin des BĂŒndnis KINDERGRUNDSICHERUNG:
âIm Koalitionsvertrag ist von der EinfĂŒhrung einer sogenannten Teilhabe-App fĂŒr Kinder die Rede. Die Vorstellung ist, dass Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets â also etwa das FuĂballtraining â kĂŒnftig mit dieser Karte bezahlt werden sollen. Das bedeutet aber auch, dass kĂŒnftig jeder noch so kleine vom Ehrenamt getragene Sportverein oder Kinderchor das technisch umsetzen muss. Es ist illusorisch, zu glauben, dass dies mittelfristig der Fall sein wird. Wir werben stattdessen fĂŒr Modelle wie im Land Berlin, in dem das Bildungs- und Teilhabepaket inzwischen pauschaliert direkt an die Berechtigten ausgezahlt wird. Das ist bĂŒrokratiearm und diskriminierungsfrei.â
Foto: VdK-PrÀsidentin Verena Bentele © VdK / Susie Knoll