OsnabrĂŒck (ots) – SPD-Chef Lars Klingbeil (Foto) hat seine Kritik an PlĂ€nen von Finanzminister Christian Lindner (FDP) fĂŒr eine alleinige Anhebung der KinderfreibetrĂ€ge bekrĂ€ftigt. Wochenlang sei um den Haushaltskompromiss gerungen worden. „Und wenige Tage spĂ€ter verkĂŒndet der Finanzminister, dass er die KinderfreibetrĂ€ge zusĂ€tzlich erhöhen möchte, wovon nur Familien mit sehr hohen Einkommen profitieren“, sagte Klingbeil im Interview mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ). „In einer Zeit, in der viele Familien die Inflation der letzten Jahre immer noch spĂŒren und jeden Cent umdrehen, halte ich das fĂŒr kein gutes Signal.“
In Zeiten knapper Haushalte sollte „die arbeitende Mitte“ im Fokus von Entlastungen stehen, sagte Klingbeil. Es wĂ€re deswegen richtig, Kindergeld und KinderfreibetrĂ€ge zu erhöhen. „Aber jetzt zu sagen, ich lege nur bei denen mit höherem Einkommen zusĂ€tzlich eine Schippe drauf, wĂ€re ein Fehler. Auch, weil wir uns in der Koalition darauf verstĂ€ndigt haben, dass die LĂŒcke zwischen Kinderfreibetrag und Kindergeld geringer werden soll.“ Zum Ausgang des Streits sagte der SPD-Chef: „Die Regierung wird einen Vorschlag machen.“
Nach einer aktuellen Tabelle des Bundesfinanzministeriums, die der NOZ vorliegt, wĂŒrden Alleinverdienende mit einem Kind ab einem zu versteuernden Einkommen von 44.440 Euro pro Jahr von einer Anhebung der FreibetrĂ€ge profitieren. Bei zwei Einkommen und drei Kindern lĂ€ge die Schwelle beim zu versteuernden Einkommen demnach bei 102.912 Euro.
Foto (c) Tobias Koch