In den vergangenen Jahren meldeten immer mehr Unternehmen Insolvenz an. Zu viel BĂŒrokratie, die hohen Energiepreise und die hartnĂ€ckige Wirtschaftsflaute belasten die Firmen stark. Auch im Jahr 2025 dĂŒrften nochmals mehr Unternehmen Konkurs anmelden als im Vorjahr, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Bis Ende des Jahres dĂŒrften etwa 25.800 Unternehmen in Deutschland in die Pleite rutschen: Das ist das Ergebnis einer neuen IW-Studie. Damit steigt die Zahl der insolventen Unternehmen nun schon im vierten Jahr in Folge â im Vergleich zu 2021 dĂŒrfte sich ihre Zahl nahezu verdoppeln. Ein Ende des Trends ist noch nicht in Sicht.
Krisen belasten Unternehmen schwer
Die Krisen der vergangenen Jahre haben die deutsche Wirtschaft hart getroffen. Die Corona-Pandemie leitete die Trendwende bei den Insolvenzen ein: In den Jahren vor der Pandemie meldeten von Jahr zu Jahr weniger Unternehmen Insolvenz an. WĂ€hrend der Pandemie wurde ein Tiefpunkt erreicht, da die Antragspflicht ausgesetzt wurde. Nach dem russischen Ăberfall auf die Ukraine im Februar 2022 stiegen dann die Energiepreise sprunghaft an, steigende Preise und die folgenden Rezessionsjahre setzten den Unternehmern stark zu.
Die Krisen sind allerdings nicht der einzige Treiber fĂŒr die Pleiten: Deutschland wird als Wirtschaftsstandort zunehmend unattraktiver. Die hohe Regulierung und BĂŒrokratie in Deutschland verhindern Investitionen und treiben die Insolvenzen weiter in die Höhe. Hinzu kommt: Hierzulande gibt es im Vergleich zu anderen LĂ€ndern wie den USA nur wenige GrĂŒnder. Vor allem der FachkrĂ€ftemangel und die hohen Auflagen fĂŒr Unternehmen halten viele davon ab, den Schritt zu wagen.
Neue Regierung muss Trendwende bei Insolvenzen schaffen
Nicht jede Insolvenz ist zwangslĂ€ufig ein Problem: Unternehmenspleiten sind teilweise normal, nicht jedes GeschĂ€ftsmodell ist auch langfristig ein Erfolg. Umso wichtiger ist es, dass die Politik GrĂŒndern keine Steine in den Weg legt, sondern Innovationen fördert. âDie neue Bundesregierung muss die Kehrtwende schaffen, die Wirtschaft wieder ankurbeln und Deutschland als Wirtschaftsstandort wieder attraktiv machenâ, sagt Studienautor und IW-Insolvenzexperte Klaus-Heiner Röhl. âDie ausufernde BĂŒrokratie, eine marode Infrastruktur und der FachkrĂ€ftemangel hemmen die NeugrĂŒndungen und treiben die Insolvenzen weiter nach oben. Das muss sich schleunigst Ă€ndern.â
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. am 19. MÀrz 2025
Symbolfoto: lunke/stock.adobe.com