Mehr als jedes dritte Unternehmen plant, im laufenden Jahr Jobs abzubauen, zeigt die neue Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). WĂ€hrend im Dienstleistungssektor ein wenig Hoffnung aufkeimt, bleiben Industrie und Bauwirtschaft besonders pessimistisch.
Die deutsche Wirtschaft steckt tief in der Krise. Fragt man die heimischen Unternehmen, wird sich daran so schnell auch nichts Ă€ndern: Mehr als jedes dritte Unternehmen geht davon aus, im laufenden Jahr weniger zu investieren als 2024. Rund 35 Prozent der Unternehmen planen einen BeschĂ€ftigungsabbau. Das ist das Ergebnis der IW-Konjunkturumfrage, fĂŒr die im MĂ€rz und April 2025 ĂŒber 2.000 Firmen zu ihren GeschĂ€ftserwartungen befragt wurden.
Kein Aufschwung in Sicht
Bereits seit dem Herbst 2023 ist die Lage dĂŒster: Seitdem erfasst die Umfrage mehr Pessimisten als Optimisten. Ende 2024 waren die GeschĂ€ftserwartungen schlieĂlich so dĂŒster wie seit der globalen Finanzmarktkrise nicht mehr. Zwar hat sich der Saldo, also die Differenz zwischen Optimisten und Pessimisten, im FrĂŒhjahr 2025 verbessert â im Ergebnis bleiben die Perspektiven fĂŒr das Jahr 2025 dĂŒster. Insbesondere in der Bauwirtschaft und in der Industrie ist die Stimmung schlecht. Lediglich im Dienstleistungssektor gab es Anfang 2025 wieder mehr Optimisten als Pessimisten.
Trump dĂŒrfte Lage weiter verschĂ€rfen
Dass US-PrĂ€sident Donald Trump und seine Administration derzeit den globalen Handel mit Zöllen ĂŒberziehen, macht der deutschen Industrie zusĂ€tzlich zu schaffen. Zwar waren zur Zeit der Befragung die aktuellen und weiterhin unklaren Zollregelungen noch nicht aktiv, das Exportklima war aber schon vorher vergiftet. âDer Zollkrieg belastet das TagesgeschĂ€ft enorm“, sagt IW-Konjunkturchef Michael Grömling (Foto). âDonald Trumps Launen kommen zu einer Unzeit und sind eine HĂ€rteprĂŒfung fĂŒr die deutsche Wirtschaft. Die neue deutsche Regierung muss in enger Abstimmung mit der EU gegensteuern, um den Unternehmen möglichst viel StabilitĂ€t in diesen unsicheren Zeiten zu geben.“
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. am 18. April 2025
Foto: Michael Grömling (c) Institut der deutschen Wirtschaft Köln