Konsumklima in Deutschland: Kauflaune sinkt im August deutlich

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Nach der deutlichen Erholung im Vormonat erleidet die Verbraucherstimmung in Deutschland im August einen herben RĂŒckschlag. Die Einkommens- und Konjunkturerwartungen mĂŒssen spĂŒrbare Einbußen hinnehmen. Auch die Anschaffungsneigung geht etwas zurĂŒck. Da zudem die Sparneigung in diesem Monat ansteigt, trĂŒbt sich das Konsumklima ein: Es sinkt in der Prognose fĂŒr September im Vergleich zum Vormonat (revidiert -18,6 Punkte) um 3,4 ZĂ€hler auf -22,0 Punkte. Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse des GfK Konsumklimas powered by NIM. Es wird seit Oktober 2023 gemeinsam von GfK und dem NĂŒrnberg Institut fĂŒr Marktentscheidungen (NIM), GrĂŒnder der GfK, herausgegeben.

Das Konsumklima leidet derzeit vor allem unter dem Einbruch der Einkommensaussichten. Der leichte Anstieg der Sparneigung um 2,7 Punkte belastet zusÀtzlich die Konsumstimmung.

„Offenbar war die Euphorie, die die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ausgelöst hat, nur ein kurzes Aufflackern und ist nach Ende des Turniers verflogen. Hinzu kommen negative Meldungen rund um die Arbeitsplatzsicherheit, die die Verbraucher wieder pessimistischer stimmen und eine schnelle Erholung der Konsumstimmung unwahrscheinlich erscheinen lassen“, erklĂ€rt Rolf BĂŒrkl, Konsumexperte beim NIM. „Leicht steigende Arbeitslosenzahlen, eine Zunahme der Unternehmensinsolvenzen sowie PersonalabbauplĂ€ne diverser Unternehmen in Deutschland lassen bei einer Reihe von BeschĂ€ftigten die Sorgen um ihren Arbeitsplatz zunehmen. Die Hoffnungen auf eine stabile und nachhaltige Erholung der Konjunktur mĂŒssen damit weiter verschoben werden.“

Die Einkommenserwartungen gehen spĂŒrbar zurĂŒck

Die privaten Haushalte in Deutschland sehen derzeit ihre finanzielle Lage in den nĂ€chsten 12 Monaten deutlich weniger rosig als noch vor einem Monat: Der Indikator Einkommenserwartung verliert 16,2 Punkte und rutscht auf 3,5 Punkte. Ein grĂ¶ĂŸerer RĂŒckgang der Einkommensstimmung innerhalb eines Monats wurde zuletzt vor knapp zwei Jahren, im September 2022 gemessen. Damals mussten die privaten Haushalte durch Inflationsraten von knapp acht Prozent erhebliche Kaufkrafteinbußen hinnehmen.

Trotz der KaufkraftzuwĂ€chse, die viele Haushalte derzeit real verzeichnen, greift offenbar wieder mehr Verunsicherung um sich. Die Sorgen um die Sicherheit des Arbeitsplatzes ist bei einer Reihe von BeschĂ€ftigten angestiegen. So meldete die Bundesagentur fĂŒr Arbeit zuletzt wieder leicht steigende Arbeitslosenzahlen. Demnach liegt momentan die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen um etwa 200.000 höher als vor einem Jahr.

Die Anschaffungsneigung im Sog sinkender Einkommensaussichten

Von den deutlich gesunkenen Einkommenserwartungen bleibt auch die Anschaffungsneigung der deutschen Verbraucher nicht unbeeindruckt. Allerdings fallen die Verluste mit 2,5 ZĂ€hlern vergleichsweise moderat aus. Der Indikator weist damit im August -10,9 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht immer noch ein Plus von gut 6 Punkten zu Buche.

Konjunkturerwartungen im Auf und Ab

Das Auf und Ab der Konjunkturaussichten, das seit Mai 2024 zu beobachten ist, setzt sich auch im August fort. Nach dem deutlichen Zuwachs von 7,3 ZĂ€hlern im Vormonat verliert der Indikator aktuell 7,8 Punkte. Er weist derzeit 2,0 Punkte auf.

Eine schwĂ€chelnde Konjunktur, StellenabbauplĂ€ne in der deutschen Industrie, ein Anstieg der Insolvenzzahlen sowie ein zunehmendes Rezessionsrisiko verunsichern die Konsumenten und lassen den Konjunkturpessimismus fĂŒr die kommenden 12 Monate steigen.

Quelle: GfK am 27. August 2024

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