Magdeburg/ST. Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hat heute die Ergebnisse des vom Ministerium beauftragten Gutachtens zur Krankenhauslandschaft Sachsen-Anhalt vorgestellt. Die Gutachter der „PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH“ konnten auch auf Daten aus dem ambulanten Bereich zurückgreifen und sich so ein umfassendes Bild von der Versorgung mit Gesundheitsleistungen in Sachsen-Anhalt machen.
Dazu Katja Pähle (Foto): „Die Versorgung der Bevölkerung mit stationären Krankenhausleistungen durch die 54 Krankenhausstandorte mit vollstationären Betten in Sachsen-Anhalt ist insgesamt gut. Wir diskutieren nicht über die Schließung einzelner Standorte.“ Insbesondere in den Ballungszentren ist die Versorgung sehr gut und alle notwendigen medizinischen Kapazitäten sind vorhanden.
Allerdings haben die Gutachter auch festgestellt, dass in den nördlichen Teilen Sachsen-Anhalts, insbesondere in der Altmark, eine Unterversorgung besteht. Hier sind selbst für Angebote der Grundversorgung zum Teil lange Fahrzeiten zu verzeichnen. Zahlreiche Spezialleistungen sind für einen kleinen Teil der Bevölkerung nur mit Fahrzeiten von mehr als 45 Minuten erreichbar.
Auch im Bereich lebensbedrohlicher Erkrankungen wie Schlaganfall sind zu lange Wege und damit zu lange Wartezeiten bis zur Behandlung festzustellen. Wir begrüßen daher die Prüfung, ob ein weiterer Standort für einen Rettungshubschrauber die Versorgung insbesondere bei schweren und zeitkritischen Erkrankungen im Norden des Landes deutlich verbessern kann. Die Versorgung der Bevölkerung muss überall im Land auf hohem Niveau sichergestellt werden. Lange Wege müssen durch neue Modelle verkürzt werden.
Katja Pähle betont: „Eine Grundversorgung mit internistischen und chirurgischen Leistungen muss wohnortnah möglich sein. Hier sind alle Möglichkeiten der sektorenübergreifenden Versorgung zu nutzen – die Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung muss verbessert werden. Je spezialisierter die medizinischen Leistungen werden, desto stärker sollten sie auf große Schwerpunktversorger, Maximalversorger und Universitätskliniken konzentriert werden, um die bestmögliche Behandlung sicherzustellen.“
Die Gutachter empfehlen unter anderem den Ausbau der neurologischen Frührehabilitation, die zum Beispiel nach einem Schlaganfall notwendig ist. Auch die Einrichtung weiterer Fachabteilungen wird empfohlen. „Bei allen Überlegungen dürfen die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht aus dem Blick geraten! Gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung sind Grundvoraussetzungen für eine sichere medizinische Versorgung“, so Pähle abschließend.
Foto (c) Jens Schlueter