Magdeburg/ST. Mit deutlichen Worten forderte Susan Sziborra-Seidlitz (Foto), gesundheitspolitische Sprecherin der GrĂŒnen-Landtagsfraktion, die Landesregierung auf, die Krankenhausreform konsequent umzusetzen. Die Ampel habe mit der Reform die Finanzierungsgrundlage der Kliniken modernisiert â nun mĂŒsse Sachsen-Anhalt mit einem zukunftsfĂ€higen Krankenhausplan nachziehen.
âNach Jahren des Herumdokterns hat die Ampel das veraltete DRG-System ĂŒberwunden und endlich ein stabiles Finanzierungsmodell geschaffen. Jetzt liegt es am Land, den Strukturwandel aktiv zu gestalten, statt nur zuzusehenâ, betonte Sziborra-Seidlitz.
âKapitalismuskritisches Blaming hilft nicht weiter. Das Problem ist nicht der TrĂ€ger, sondern ein Gesundheitssystem, das sich den realen Herausforderungen stellen muss. Wer notwendige Reformen blockiert, gefĂ€hrdet die Versorgung!â Sziborra-Seidlitz hob die Chancen der Reform hervor: â60 % Vorhaltefinanzierung bedeutet weniger Marktlogik, mehr Gemeinwohl. Jetzt braucht es mutige Entscheidungen â etwa ein Zentralklinikum im Harz und flĂ€chendeckende Gesundheitsanlaufstellen.â Gleichzeitig forderte sie eine bessere Verzahnung von ambulanter und stationĂ€rer Versorgung sowie eine Aufwertung der Gesundheitsberufe: âDie wichtigste Ressource ist nicht Geld, sondern die Menschen, die im Gesundheitssystem arbeiten. Mehr Akademisierung und neue Berufsbilder sind der SchlĂŒssel gegen den FachkrĂ€ftemangel.â
Die GrĂŒnen setzen auf eine klare Strategie: âWir mĂŒssen die Gesundheitsversorgung zukunftsfĂ€hig machen â mit hochqualifizierten, spezialisierten Kliniken und niedrigschwelligen Angeboten in der FlĂ€che.â Gleichzeitig brauche es eine stĂ€rkere Rolle der Kommunen: âGesundheit darf nicht am Geldbeutel hĂ€ngen. Kommunale Gesundheitskonferenzen und ein echtes Public-Health-Konzept sind notwendig, um Chancengerechtigkeit zu sichern.â
Quelle: Fraktion BĂNDNIS 90/DIE GRĂNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt am 21. Februar 2025
Foto: Susan Sziborra-Seidlitz (c) Jan-Christoph Elle