Krankenhausreform im Bundestag: ver.di fordert deutliche Nachbesserungen – Kliniksterben verhindern

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AnlĂ€sslich der heutigen Abstimmung im Bundestag zur Krankenhausreform fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) deutliche Nachbesserungen am Gesetzentwurf. „Die Krankenhausversorgung ist elementar fĂŒr die Menschen im Land, sie ist im wahrsten Sinne des Wortes lebensnotwendig. Deshalb muss der Bundestag auf eine BrĂŒckenfinanzierung fĂŒr wirtschaftlich angeschlagene KrankenhĂ€user drĂ€ngen. Es dĂŒrfen keine Abteilungen und Kliniken geschlossen werden, die fĂŒr die Versorgung gebraucht werden. Jede und jeder muss sich auf eine gute Gesundheitsversorgung verlassen können – ĂŒberall in Deutschland“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia BĂŒhler (Foto).

„Grundlegend bei der Krankenhausreform ist eine Vorhaltefinanzierung, mit der die Fallpauschalen ĂŒberwunden werden. Mit dem aktuellen Gesetzentwurf kommt nicht die versprochene Abkehr von der Ökonomisierung, er fĂŒhrt sogar zu einer Verschlimmbesserung“, so BĂŒhler weiter. Außerdem sei die Finanzierung des Umbaus der Krankenhauslandschaft eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und mĂŒsse aus Steuermitteln und nicht zum Großteil mit BeitrĂ€gen der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt werden. „Gesetzlich Versicherte zur Kasse zu bitten, ist weder sachgerecht noch sozial.“ Die VersicherungsbeitrĂ€ge dienten der Gesundheitsversorgung, nicht der Infrastruktur. Dass sich Privatversicherte nicht am Umbau der Krankenhauslandschaft beteiligen mĂŒssten, verschĂ€rfe darĂŒber hinaus die Ungleichheit. Der Bund und die LĂ€nder seien gemeinsam in der Pflicht, ihren Beitrag zur Strukturreform zu leisten.

ver.di begrĂŒĂŸt den aktuell eingebrachten Vorschlag, eine Kommission einzurichten, die AnsĂ€tze zur Personalbemessung fĂŒr BeschĂ€ftigte in der Patientenversorgung untersucht. Damit werde eine seit Jahren von ver.di vorgebrachte Forderung aufgegriffen, fĂŒr alle BeschĂ€ftigtengruppen eine bedarfsorientierte Personalausstattung zu entwickeln. „Bei dieser Kommission muss ver.di als grĂ¶ĂŸte Interessensvertretung der KrankenhausbeschĂ€ftigten mit an den Tisch“, forderte BĂŒhler.

Auch dass Tariferhöhungen kĂŒnftig bei allen KrankenhausbeschĂ€ftigten bereits im laufenden Jahr und vollstĂ€ndig ausgeglichen werden sollen, bewertet die Gewerkschafterin positiv. BĂŒhler: „Nur mit guten Arbeitsbedingungen können BeschĂ€ftigte fĂŒr die Arbeit im Krankenhaus gewonnen und gehalten werden.“

Text/Foto: ver.di-Bundesvorstand am 17. Oktober 2024